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Loutro - Imbros

Sonntag, 18.05.2003

Kartenskizze Tag 16

Sweetwater Beach

In der LoutroFrüh gönnen wir uns diesmal ein 'Englisches Frühstück', also eines mit Orangensaft und Eiern und Speck. So wenig wie wir im Allgemeinen essen, vertragen wir so ein fettes Frühstück schon mal. Es ist auch wirklich gut, mit dicken Scheiben von frisch getoastetem Weißbrot.

Unser Weg führt uns zunächst die Küste entlang. Bis zum Kirchlein Agios Stravros bietet die Gegend landschaftlich nichts Neues, dann aber wird die Küste wild. Wüste Abbrüche und Geröllhalden rahmen einen hübschen Sand-Strand ein, 'Sweetwater Beach' steht auf einem Schild an dessen Anfang. Wie der Name schon sagt, hat der Strand eine Quelle und weist daher die unvermeidlichen Dauercamper auf.

Unser Badestopp wird durch eine unerschrockene Ziege erschwert. Die liegt im Schatten des großen Felsens, den wir uns zum Abstellen der Rucksäcke aussuchen und macht keinerlei Anstalten, wegen uns ihren kühlen Schattenplatz zu verlassen. Verständlich.

Wir Sweetwater Beachlassen uns von der Ziege so wenig stören wie sie von uns, legen die Rucksäcke ab und fangen an, uns auszuziehen. Die Ziege sieht das als Einladung und kommt näher, um zu sehen, ob wir nicht etwas zu essen haben. Wir hindern sie freundlich daran, die Rucksäcke anzuknabbern und sie geht wieder, um sich zurück auf ihr gemütliches Schattenplätzchen zu legen.

Trotzdem bleibt ein leicht ungutes Gefühl, als wir ins Wasser gehen. Wer weiß, ob die Ziege unsere Abwesenheit nicht nutzt, um die Rucksäcke doch noch genauer unter die Lupe zu nehmen? Wir stellen fest, dass das Wasser hier geradezu unglaublich kalt ist. Nach den angenehmen Temperaturen von Marmara Beach haben wir damit nicht gerechnet. Brrrrr!

Nach Sfakia

Sehr erfrischt machen wir uns auf den Weiterweg. Der ist bis zur Strasse nach Hora Sfakion ziemlich wild, aber an den Steilstellen gut angelegt. Nach einem Stück Teerstrasse erreichen wir Sfakia, wo wir erst mal einkehren. Ralle hat die gute Idee, selber Radler zu mischen und das erfrischt ungemein.

Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, von Hora Sfakion auf einem im Führer nicht beschriebenen, in der Karte jedoch eingezeichneten schmalen Weg nach Komitades zu laufen, doch alle unsere Versuche, diesen Weg zu finden, enden in Sackgassen und Schweißausbrüchen (Sfakia hat ziemlich steile Strassen). Es bleibt uns nichts übrig, als die 6 Kilometer auf der Hauptstrasse zu laufen, was langweilig und heiß ist und wo wir von den Autofahrern angestarrt werden wie Außerirdische.

Bevor wir von Komitades aus die Imbros-Schlucht hinauf in die Berge laufen, kehren wir noch mal ein und trinken etwas. Die erste Kneipe stellt einen furchtbar zerzausten großen ausgestopften Vogel aus, von dem der Ralle total begeistert ist, weil das wahrscheinlich der Raubvogel ist, den man manchmal sieht. Ich finde den Kerl einfach nur hässlich.

Die Imbros-Schlucht

Die Imbros SchluchtImbros-Schlucht ist unten recht gemäßigt, man läuft im Kiesbett zwischen hellen halb hohen Seiten sanft ansteigend nach oben. Trotzdem ist es heiß und wir fallen ziemlich auf, weil wir die einzigen sind, die nach oben laufen und weil wir im Gegensatz zu den anderen Touristen viel Gepäck haben.

Eine erhitzte alte englische Lady im Abstieg rät uns eindringlich: 'Don't do this!', doch wir erwidern nur freundlich, wir würden das schon schaffen.

Kurz darauf sieht uns ein korpulenter höchst erhitzter Schotte mit hochrotem Kopf, ebenfalls im Abstieg, und ruft komplett entgeistert: 'Are you mad?!' 'Nö.', sagen wir immer noch freundlich, 'Wir wollen das so.' und grinsen uns eins.

Kurz nach der unbesetzten Ticketstelle in der Mitte der Schlucht kommen die versprochenen Engstellen. Der Führer hat nicht gelogen: mit ausgestreckten Armen kann man beide Seiten der Schlucht erreichen. Die gewundenen Seitenwände scheinen endlos nach oben zu gehen und lassen nur wenig Licht nach unten. Es sieht toll aus.

Danach weitet sich die Imbros-Schlucht und wird geradezu lieblich mit grünen sanft gewellten Wiesen an der Seite, vereinzelten Nadelbaumgruppen und weißen Felsen zwischendrin.

Wir machen noch mal eine Pause und zu Ralles großer Freude kreuzt ein Skorpion den Weg. Natürlich wird er sofort mit allen verfügbaren Kameras abgeschossen. Da sich der Skorpion entdeckt weiß, hält er sich total ruhig, um bloß nicht aufzufallen. Sein Pech, denn so kann ich ihn mit einem Stöckchen ärgern. Oha, der Stachel ist beängstigend fix!

Wir Skorpionlassen den Skorpion wieder in Ruhe und gehen zum Ausgang der Schlucht, wo wir gleich in der ersten Taverne noch mal einen Frappe trinken. Eine gute Idee, denn der Wirt organisiert uns sofort bei einem Bekannten ein nigelnagelneues Zimmer 500m weiter, wo es allerdings nichts zu essen gibt.

Schlau von ihm, denn das heißt natürlich, das wir bei ihm essen werden. Das ist uns recht, denn wir erwarten, dort hervorragend bedient zu werden.

Abends

Zunächst aber duschen wir, waschen unsere Sachen und trinken einen Kaffee aus unseren Vorräten. Der schmeckt leider nur halb so gut wie wir dachten nach all den hervorragenden griechischen Kaffees in der letzten Zeit. Trotzdem beschließen wir, am nächsten Morgen hier zu frühstücken. Wozu haben wir all das Zeug dabei und so kann der Ralle endlich mal genug Kaffee in der Früh kriegen.

Zum Abendessen gehen wir in die Taverne mit dem netten Wirt. Wie erwartet sind alle sehr zuvorkommend, doch wir machen einen großen Fehler, als wir uns das Sfakische Traditionelle Gericht bestellen, das die Mama gerade erst gekocht hat und das zwei junge Motorradfahrer, offensichtlich Freunde, sehr loben.

Es Imbros-Schlucht obenist Lamm-Eintopf, der im (Lamm-)Fett nur so schwimmt und in den ein paar schlappe Pommes geworfen wurden. Am Anfang geht es noch, dann aber wird das Zeug immer widerlicher. Dank unseres Hungers kriegen wir es grad so runter und sind froh, dass noch Salat übrig ist, mit dem wir den fettigen Lamm-Geschmack wegkriegen können. Danke, Lamm hab ich gegessen.

Der Sfakianische Cheese Pie zum Dessert ist prima und das kleine salzige Gebäck, der Wirt zum Raki bringt schmeckt ebenfalls gut. Wir vermuten, dass das Stifado ebenfalls gut gewesen ist und dass wir uns an die kretische Küche einfach nicht gewöhnen können. Wir stürzen uns auf den Raki, um dem Fett im Magen irgendwie Paroli zu bieten und so langsam habe ich nicht mehr das Gefühl noch speien zu müssen.

Mit dem Wirt führen wir dann noch eine nette lange Unterhaltung, die aufgrund seiner beschränkten Englisch-Kenntnisse und unseres nicht-vorhandenen Griechisch teilweise recht schwierig ist und mehrmals den sehr beredeten Einsatz von Händen und Füssen erfordert.


   
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