Blick das Isere-Tal hinunter
Das kleine Wartezimmer im Medical Centre war war gesteckt voll mit Leuten, die entweder deutlich eine dicke Erkältung oder irgendwas an den Beinen oder Füssen hatten. Der Ralle wurde gleich in ein Behandlungszimmer geführt, wo eine Schwester seinen Finger auspackte. Die Naht sah ganz gut aus, aber die Fingerkuppe war noch immer voller Blut.
Als der Doc schliesslich kam, war er recht zufrieden mit dem Finger, warnte aber, dass möglicherweise der Nagel abfallen könne, da sei viel Blut drunter. Ich fand, das könne man gar nicht sehen, weil da noch so viel getrocknetes Blut aussen rum war. Nachdem die Schwester den Finger wieder verbunden hatte
Es war Mittag, als wir vom Arzt zurück ins Hotel kamen. Wir tauschten die Skibrillen gegen Sonnenbrillen und machten uns auf den Weg zum Pissaillard-Gletscher, der heute garantiert keinen Nebel mehr hatte.
Am Pissaillard-Gletscher
Am Gletscher fanden wir neben der zu erwartenden tollen Aussicht auch noch haufenweise Tiefschnee abseits der Pisten vor. So richtig Pulver war das nicht, der Schnee war typisch für den vielen Wind, teilweise tief und locker und teilweise verpresst, alles in allem also gar nicht leicht zu fahren.
So war es gar nicht verwunderlich, dass sich der Ralle schliesslich tief in den Schnee legte und dort mit seinen Verletzungen mehr oder weniger gefangen war. Die rechte Schulter war vom ersten Tag noch geschädigt und die linke Hand konnte er wegen des Fingers nicht richtig verwenden.
Wahrscheinlich spricht es nicht grad für mich, aber ich konnte nicht anders als herzlich lachen, als er da wie ein Käfer auf dem Rücken in einer tiefen Kuhle lag und nicht mehr hoch kam. Dann fuhr ich runter und half ihm auf ;-)
Blick vom Pissaillard-Gletscher nach Italien
Auf dem Gletscher war es wunderbar und wir fuhren ein paar Mal abseits der Pisten runter, was zwar wegen der unvermeidlichen Steine stellenweise schwierig war, aber im tiefen Schnee oder auf den Buckelpisten richtig Spass machte.
Nach dem Rückweg auf die Solaise fuhren wir noch ein paar mal zum neuen Lift nach Le Laisinant runter, jeweils abseits der Pisten auf inzwischen ziemlich ausgeprägten Buckelpisten, so dass wir recht spät und ziemlich alle am Hotel ankamen. Die Ski hatten wir zum Präparieren abgegeben, ein aufgeschnittener Finger war genug.
Die Abendroutine hatten wir inzwischen perfektioniert: Bier, Sauna - wobei wir Ralles Finger diesmal geschickter mit einem abgeschnittenen Einweghandschuhfinger verpackten - Abendessen, Bar, Bett.