EngelChronik 2024 - Sizilien
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Lavastrom und Asche

12.05.2024

Ziele: Monte Zoccolaro 1739m, Belvedere Schiena Dell'Asino 2045m

Übernachtung: Camping Almoetia, Calatabiano

Die Nacht war ruhig und wir schliefen gut und angenehm. Beim Abholen der Panini von der Rezeption hatte ich den ersten Blick auf den Ätna, der zu dreiviertel runter verschneit war. Das sah großartig aus, aber so viel Schnee? Wow!

Der Ätna vom Campingplatz aus: sehr weiß!

Der Ätna vom Campingplatz aus: sehr weiß!

(c) Andi

Die Panini waren sehr gut, aber deutlich größer als gedacht, 2 blieben erst mal übrig. Für den ersten Tag am Ätna hatten wir uns eine der empfohlenen Touren im unteren Teil des Ätna ausgesucht, die uns viel Vulkanisches präsentieren würde. Nachdem wir gepackt hatten, gab ich dem Navi den Ätna ein und wir fuhren los.

Frühstück mit Sonne :-)

Frühstück mit Sonne :-)

(c) Ralle

Nachdem wir die Autobahn gequert hatten, schickte uns das Navi nach rechts und da stand auch was von Ätna, aber das kam mir komisch vor. Während der beste Allgäuer dem Navi und den Schildern folgte, recherchierte ich auf allen Karten und stellte fest, dass wir gerade zur Rückseite vom Ätna unterwegs waren :-(

Nachdem ich dem Navi das richtige Ziel eingegeben hatte, führte es uns über viele, viele kleine Straßen und Dörfchen an den unteren Hängen des Ätna entlang bis zur richtigen Straße. Von da fanden wir problemlos zur Abzweigung zum Monte Zoccolaro, aber das war schon ziemlich umständlich :/

Der Start zur Tour war an einem kleinen Parkplatz mit Aussichtspunkt ins Valle De Bove, ein tiefes breites Tal mit riesigen Lavaströmen. Als wir den Kangoo abstellten, standen zwei Kleinbusse auf dem Parkplatz und eine Menge Leute wuselten vorn am Aussichtspunkt am Geländer herum. Es hatte sogar zwei geschäftstüchtige Menschen, die aus dem Kofferraum ihres Autos heraus Tourikram und Getränke verkauften. Es war mehr los als erwartet.

Als wir auf den deutlichen Pfad in den lichten Wald am Rand des Valle de Bove abbogen, waren wir aber sofort schön allein :-) Der Pfad war breit und gut ausgetreten, was gut war, denn nebendran in der Vulkanasche war es ausgesprochen schwierig zu gehen (2 Schritte hoch, einer zurück ;-)). Bis hinauf zum Monte Zoccolaro hatte es verschiedene Aussichtspunkte ins Valle De Bove, die wir alle mitnahmen, das sah echt beeindruckend aus.

Start am Aussichtpunkt

Start am Aussichtpunkt

(c) Andi

Blick ins Valle de Bove

Blick ins Valle de Bove

(c) Ralle

Der Monte hat ein kleines Gipfelkreuz und natürlich auch schöne Aussicht ins Valle de Bove. Von da oben sah man gut auch auf den Ätna. Der Berg selbst war in Wolken, aber wir sahen die steilen Lavahänge und wie weit der Schnee runterreichte. Mit dem Wind am Gipfel zusammen wurde es da glatt noch mal so kühl.

Am Monte Zoccolaro

Am Monte Zoccolaro

(c) Ralle

Das legte sich gleich wieder am Weiterweg, der mit viel Auf und Ab immer am Rand des Valle de Bove entlang führt, meistens natürlich abgewandt vom bröseligen Abbruch und entsprechend windgeschützt. Hier war der Pfad nicht mehr so begangen und wir mussten uns gelegentlich durch Brennnesseln oder Brombeerranken wurschteln.

Der Weiterweg ist noch mehr zugewachsen

Der Weiterweg ist noch mehr zugewachsen

(c) Ralle

Unser nächstes Ziel, den Belvedere Schiena Dell'Asino, ein weiterer Aussichtspunkt am Rand des Valle de Bove, hatten wir schon vom Monte Zoccolaro aus gesehen und sahen ihn immer wieder von verschiedenen Punkten aus, aber er kam wirklich nur sehr langsam näher. Oben sahen wir immer wieder Leute.

Grasiger Abschnitt am Valle de Bove

Grasiger Abschnitt am Valle de Bove

(c) Andi

Auf etwa halbem Weg zwischen Monte Zoccolaro und dem Aussichtspunkt kam von links ein Weg von der Ätna-Straße hinauf und rechts ging ein steiler Pfad ins Valle de Bove runter. Hier würden wir später aus dem Valle wieder zum Rand hinaufsteigen. Es hatte eine kleine Gruppe Wanderer, von denen ein Teil gerade ins Valle abstieg. Wir stiegen am Rand weiter auf.

Der Belvedere Schiena Dell

Der Belvedere Schiena Dell'Asino in Sicht

(c) Andi

Der Weg wurde immer cooler, aber auch anstrengender, mit Zwischenaufstiegen auf steilen Aschebahnen und vielen Lavafelsen, die wir entweder umgingen oder überstiegen. Die Lava war ausgesprochen scharfkantig, da musste man gut aufpassen, nirgendwo entlangzuschrammen!

Auf den letzten Metern vor dem Belvedere Schiena Dell

Auf den letzten Metern vor dem Belvedere Schiena Dell'Asino

(c) Ralle

Kurz vor dem Aussichtspunkt hörten die Felsen auf und wir mussten noch einen letzten Lavahügel hinaufsteigen. Oben waren wir allein und so knapp unter den Wolken, dass man sie fast berühren konnte. Und es war ziemlich windig und kalt.

Am Belvedere Schiena Dell

Am Belvedere Schiena Dell'Asino

(c) Ralle

Der Track führte uns noch ein Stück weiter ansteigend Richtung Ätna und wollte dann an einer völlig seltsamen Stelle runter ins Valle de Bove. 'Abfahren in Lava' hatte es geheißen, aber an dieser Stelle waren vor allem Felsen. Allerdings führt in dieser Gegend tatsächlich eine breite Ascherinne ins Valle runter, sie war nur schon ziemlich bewachsen. Wir gingen ein Stück zurück, wo wir vorher schon den Abstieg vermutet hatten, und fanden da eine Art Pfad. Na, das würde schon klappen! Wir legten die Mini-Gamaschen an, immerhin hatte es etwas Asche zum Abfahren.

Am höchsten Punkt, der Einstieg zur Acshebahn ist hinter uns.

Am höchsten Punkt, der Einstieg zur Acshebahn ist hinter uns.

(c) Andi

Knapp unter den Wolken. Blick auf die steilen Hänge des Ätna.

Knapp unter den Wolken. Blick auf die steilen Hänge des Ätna.

(c) Andi

Hinter uns waren zwei andere Wanderer an dieselbe Stelle gekommen und betrachten ebenfalls die Ascherinne. Sie hatten ein kleines rotes Büchlein in der Hand ;-)

Wir trafen uns beim Einstieg in die Rinne. Das waren 2 Hamburger und sie waren etwas unsicher, ob das wirklich der richtige Weg war. Wir waren zwar auch unsicher, aber auf dem GPS gab es einen Weg ins Valle runter, das zeigten wir den beiden. Deren Karte auf deren Handy zeigte nichts an, aber weil wir abstiegen, stiegen sie mit ab.

Abstieg in Valle de Bove

Abstieg in Valle de Bove

(c) Ralle

Der obere und der untere Teil der Rinne waren relativ dicht bewachsen, der steile mittlere Teil eher weniger und da war tatsächlich ein Stück 'richtiges' Abfahren möglich. Aber auch der Rest des Abstiegs ging gut, weil natürlich alles recht sandig war und alle Schritte dadurch schön weich abgefedert wurden :-) Die Gamaschen waren auch prima, die beiden Hamburger mussten ständig ihre Stiefel ausräumen.

Abstieg ins Valle de Bove

Abstieg ins Valle de Bove

(c) Andi

Endlich etwas Asche zum Abfahren!

Endlich etwas Asche zum Abfahren!

(c) Andi

Unten machten wir erst mal Pause, weil es keinen Wind hatte und mit minimalst Sonne auch annähernd warm war. Die Gegend war großartig, fast außerirdisch, mit aufgestellten Lavamauern, vielen schwarzen Ascherinnen und spärlichem, grünen Bewuchs. Die steile Wand des Ätna, die ins Valle de Bove runterführte, war pechschwarz, oben ging der Schnee direkt in eine dichte Wolkendecke über und wir waren völlig allein. Supercool, supereinsam und komplett anderweltlich :-)

Im Valle de Bove: Asche und Lava

Im Valle de Bove: Asche und Lava

(c) Ralle

Abstieg im Valle de Bove

Abstieg im Valle de Bove

(c) Ralle

Im Valle de Bove, Monte Zoccolaro weit weg vor uns

Im Valle de Bove, Monte Zoccolaro weit weg vor uns

(c) Andi

Der Weg durchs Valle de Bove war spärlich markiert und führte in vielen Kurven und Kehren immer am rechten Rand des Tals nach unten. Lavaplatten und Aschefelder wechselten sich ab, alles war schwarz und nur ganz selten hatte es in der Lava kleine Blümchen. Der Weg war nicht immer einfach zu sehen, aber die grobe Richtung war immer klar.

Balancieren auf Asche und Lava

Balancieren auf Asche und Lava

(c) Ralle

Lava und Asche im Valle de Bove

Lava und Asche im Valle de Bove

(c) Ralle

Der Weg unten war natürlich viel kürzer als der Weg oben am Rand der Rinne, deswegen erreichten wir den Abzweig zurück zum Rand etwas schneller als erwartet. Der Aufstieg zurück zum Rand war nach dem bequemen Spaziergang im Valle echt anstrengend!

Gegenanstieg zum Rand des Valle de Bove

Gegenanstieg zum Rand des Valle de Bove

(c) Andi

Der Weg zum Monte Zoccolaro war auch anstrengend und auch so lang wie befürchtet, dann aber ging es nur noch bergab und wir waren wieder beim Kangoo, der nun völlig allein auf dem Parkplatz stand. Der Rückweg war viel einfacher als der Hinweg, war problemlos und ging viel schneller ;-)

Nochmal Monte Zoccolaro, mit Ätna im Hintergrund

Nochmal Monte Zoccolaro, mit Ätna im Hintergrund

(c) Andi

Wir waren relativ spät dran und es war Sonntag, deswegen konnten wir nichts fürs Abendessen einkaufen. Aber dafür hatte ich ja allerlei Dosen dabei, denn nach dem Fiasko vom Vorabend hatten wir keine Lust auf das Restaurant. Es gab Chili con Carne (auf Basis von Corned Beef) und Nudeln, das war sehr gut :-)

Abendessen kochen :-)

Abendessen kochen :-)

(c) Ralle

Danach planten wir die nächsten Tage. Wenn wir auf den Ätna wollten (wir wollten), müssten wir das in den nächsten Tagen angehen. Ich checkte die Anbieter, aber da gab es erst für Samstag eine Tour, das war dann echt knapp. Ich schrieb eine Mail und fragte, ob es vielleicht doch noch früher eine Tour gäbe und wir hofften mal das Beste.

Bilder:
Der Ätna vom Campingplatz aus: sehr weiß!  Frühstück mit Sonne :-)  Start am Aussichtpunkt  Blick ins Valle de Bove  Am Monte Zoccolaro  Der Weiterweg ist noch mehr zugewachsen  Grasiger Abschnitt am Valle de Bove  Der Belvedere Schiena Dell  Auf den letzten Metern vor dem Belvedere Schiena Dell  Am Belvedere Schiena Dell  Am höchsten Punkt, der Einstieg zur Acshebahn ist hinter uns.  Knapp unter den Wolken. Blick auf die steilen Hänge des Ätna.  Abstieg in Valle de Bove  Abstieg ins Valle de Bove  Endlich etwas Asche zum Abfahren!  Im Valle de Bove: Asche und Lava  Abstieg im Valle de Bove  Im Valle de Bove, Monte Zoccolaro weit weg vor uns  Balancieren auf Asche und Lava  Lava und Asche im Valle de Bove  Gegenanstieg zum Rand des Valle de Bove  Nochmal Monte Zoccolaro, mit Ätna im Hintergrund  Abendessen kochen :-) 

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