

Burgbesichtigung
08.05.2024
Ziel: Rocca Di Cefalù 268m
Übernachtung: Camping San Filippo, Cefalù
In der Nacht fing der vorhergesagte Regen an und trommelte wild aufs Dach. Da fühlt man sich gleich noch mal so gut, wenn man sich in die trockene warme Decke kuscheln kann ;-)
Morgens ließen wir uns viel Zeit und holten dann das bestellte Brot und die Croissants von unten. Der Regen hatte wieder aufgehört, aber es war ziemlich kühl draußen. Die Terrasse stand stellenweise unter Wasser und Tisch und Stühle waren nass. Das ließ sich aber schnell beseitigen und wir konnten gemütlich frühstücken.
Nachdem wir uns dann noch mal gründlich das Wetter angeschaut hatten (viel Regen in den Bergen, nicht ganz so viel Regen an der Küste), beschlossen wir, Cefalù und den Burgberg anzuschauen.
Nach Cefalù war es nicht weit, wir brauchten aber doch eine ganze Weile bis zum großen Touri-Parkplatz, weil der Verkehr plötzlich unerwartet dicht und die Straßen immer enger wurden. Das war wohl auch der Grund dafür, dass es überall Einbahnstraßen hatte und wir ein kleine Runde drehen mussten, um zum Parkplatz am Strand zu kommen.
Vom Parkplatz aus gingen wir am Strand entlang auf das alte Cefalù vor dem steilen Burghügel zu. Dafür, dass es so schlechtes Wetter hatte (bzw. so schlechtes Wetter angekündigt war) und der Parkplatz nicht mal halb voll gewesen war, war ganz schön viel los. Cefalù ist ein Touri-Hotspot.
Und das ist auch verständlich. Das alte Dorf liegt total malerisch unter diesem steilen beeindruckenden Felsturm mit der Burg oben drauf, mit schmalen verwinkelten Straßen und schmuck hergerichteten Häusern (zumindest da wo die Touris sind). Das ist schon sehr hübsch und natürlich ist alles voll mit Krimskrams und anderen Läden.
Der Track auf dem Navi führte bald vom Strand weg und dann durch eine sehr schmale Straße mit vielen Läden, durch die auch Autos fuhren (vermutlich Einwohner Cefalùs, alles sehr kleine und meist alte Autos und Roller) dann auf der Mole rüber zum Leuchtturm. Der Weiterweg sollte dann außerhalb der Stadtmauer am Meer entlang führen, was wir zunächst nicht kapierten.
Wir gingen also zurück und fanden dann auch ganz unscheinbar an einer Ecke, den Durchschlupf durch die Stadtmauer. Das war dann unerwartet nett, denn um die ganze äußere Stadtmauer von Cefalù führt ein schmaler gemauerter Pfad und weil die Küste sehr zerrissen und felsig ist, führt der Pfad in vielen, vielen Kurven um und über und zwischen Felsen durch. Da wo er nah ans Wasser kommt, ist es ziemlich rutschig und man trifft auch gelegentlich auf Meeresbewohner wie eine kleine Krabbe, die eine Feder verspeiste :-)
Es gibt an vielen Stellen schmale Durchschlupfe zurück in die Stadt. Wir nahmen einen der letzten und kamen auf der anderen Zufahrtsstraße nach Cefalu heraus. Auf der gingen wir ein Stück zurück und bogen dann auf eine der schmalen Seitenstraßen an, die uns zur Basilika führte, wo dann wieder viel los war. Wir ließen die Besichtigung der Basilika aus und gingen nach ein paar Bildern dem Track folgend in einem recht verwundenen Weg durch viele Gassen und Treppen (mal rauf, mal runter) zum Eingang vom Burgfelsen.
Der Burgfelsen kostet Eintritt und eigentlich gibt es da einen Selbstbedienungs-Automaten, aber es gab auch einen jungen Mann, der den Automaten für jeden Besucher bediente ;-) Es war nicht viel los, was bei den Wetter-Aussichten nicht verwunderlich war.
Nach dem Eingang geht es erst mal in ein paar Kehren zur Burgmauer hinauf, wo man durch das recht gut erhaltene Tor auf das eigentliche Burggelände kommt. Danach teilt sich der Weg. Wir gingen nach rechts, und stiegen auf einem Weg mit weiten Kehren dem Gipfel des Burgbergs mit der eigentlichen Burgruine entgegen. Hier fing es dann endgültig an zu regnen (bisher hatte es lediglich vereinzelte Tropfen gehabt) und wir beschirmten uns.
Der Weg zum Gipfel des Burgberges ist nicht allzu weit. Oben stand wohl mal die eigentliche Burg. Es hat eine weitere Burgmauer und Reste von Gebäuden. Wir gingen auf einem Pfad bis zum Abbruch der hinteren Felswand, wo noch eine richtige Mauer stand (zum Runtergucken) und folgten dann der Mauer um den Bergfelsen herum auf die andere Seite. Ein sehr kleines Häuschen am Rand (Klo?) hatte sogar noch ein Dach, da stellten wir uns (sehr kurz) vor dem Regen unter, dann liefen wir weiter durch die Gebäude. Alles sehr nett und wunderbar leer :-)
Nach der eigentlichen Burg gingen wir runter zu ein paar Wirtschaftsgebäuderesten und einem Kapellenrest und schauten auch von allen möglichen Stellen der unteren Burgmauer auf Meer oder Cefalù. Wir trafen insgesamt um die 10 Leute.
Als wir wirklich jeden Pfad einmal abgegangen waren, stiegen wir zum Eingang ab und folgten dem Track durch weitere pittoreske Gassen bis zum großen Platz am Meer. Dort wollten wir eigentlich auf einen Kaffee in einer Bar einkehren, aber es gab keinen PLatz zum Sitzen drin, deswegen ließen wir das Vorhaben bleiben. Kaffee konnten wir auch am Campingplatz trinken.
Bevor wir zum Auto zurück kehrten, gingen wir zu der Postfiliale, die ich vorher schon rausgesucht und auf dem Navi markiert hatte, um die versehentlich vom vorigen Campingplatz mitgenommenen Schlüssel zurückzuschicken. Das war unerwartet kompliziert und abenteuerlich.
Die Postfiliale war von hohen Zäunen umgeben, hatte vergitterte Fenster und erweckte den Eindruck eines Hochsicherheitsgefängnisses. Um hineinzugelangen mussten wir durch eine Vereinzelungsanlage, wo über eine doppelte Tür mit einer kleinen Kammer dazwischen, in die nur einer zu einer Zeit hinein konnte (Tür auf, ins Kammerl steigen, Tür geht zu, 30 Sekunden Pause, die zweite Tür geht auf, rausgehen, die zweite Tür geht zu, 30 Sekunden Pause).
Drin hatte es verschiedene Schalter hinter dickem Glas, von denen nur einer besetzt war. Dor stand ein Mann und ließ irgendwas erledigen. Als er fertig war, ging ich mit meinen Schlüsseln zum Schalter und erklärte mein Anliegen. Eigentlich hatte ich nur einen Umschlag gewollt (von mir aus gepolstert), um die Schlüssel zum Campingplatz zurückschicken zu können. Aber so einfach war es dann doch nicht.
Nach vielen Erklärungen, bekam ich einen Wert-Umschlag, der gesondert an einem anderen Schalter bezahlt werden musste und für den ich einen Zettel mit Absenderadresse für die Bestätigung der Lieferung angeben musste (ich gab den Campingplatz an, der dann vermutlich irgendwann eine Mitteilung bekam, mit der er nichts anfangen konnte). Ich entnahm dem vielen Hin und Her zwischen den Angestellten, dass der Prozess eigentlich noch deutlich umständlicher gewesen wäre, wenn da nicht diese nicht italienische sprechende Touristin vor dem SChlater gestanden wäre. Immerhin waren alle sehr freundlich und hilfsbereit.
Auf dem Heimweg fuhren wir an einem Supermarkt auf dem Weg vorbei und kauften fürs Abendessen ein. Es regnete. Und es regnete den ganzen Nachmittag und Abend über. Anfangs war der Regen noch relativ leicht, deswegen konnten wir unter dem Zeltdach über der Terrasse Kaffee trinken, aber irgendwann wurde es kühl und feucht und der Regen legte zu.
Wir verzogen uns in das winzige Zimmer (wo es immerhin eine Heizung hatte), stellten 2 Stühle von draußen rein, ließen nette Musik laufen und machten dann an dem winzigen Halbtischlein an der Wand Brotzeit. Es war umständlich, nicht sehr bequem, aber immerhin trocken und warm :-)
Nachts regnete es weiter.