



Kraterbesuch
14.05.2024
Ziel: Ätna 3304m
Übernachtung: Camping Almoetia, Calatabiano
In der Nacht wachte ich davon auf, dass es regnete. Und nicht zu knapp! Ich stellte die Kühlbox in die eine Apsis vom Zelt und packte die Stühle in die andere Apsis. Na, das waren ja tolle Voraussetzungen für den Ätna! Ich schlief zu Regen wieder ein.
Wir standen früher auf als sonst, um auf jeden Fall rechtzeitig an der Rückseite des Ätna zu sein, wo unsere Tour beginnen sollte. Netterweise hatte der Regen aufgehört und der Himmel war weitgehend blau. Es würde doch ein schöner Tag werden :-)
Allerdings waren unsere Stühle feucht und der Tisch nass. Wir verzogen uns mit Kaffee und Frühstückszeug auf die Terrasse vom Restaurant, wo es wenigstens trocken war. Allzu gemütlich war es allerdings nicht.
Mit viel Zeitpuffer starteten wir zum Ätna. Der sah wieder (oder noch) recht weiß aus und hatte eine Hoher-Berg-Gipfelwolke. Das sah zwar super aus, deutete aber auf Wind hin. Wir hofften, die Wolke würde bald verschwinden!
Wir fanden den Weg zur Rückseite des Ätna problemlos und waren entsprechend früh dran. Der Ätna sah immer toller aus, je näher wir kamen, was auch daran lag, dass die Landschaft immer vulkaniger wurde. Am Ende der Straße hatte es einen großen Parkplatz, ein kleines Skigebiet und allerlei Hüttchen. Die Hälfte davon war von Touranbietern, ein guter Teil verkaufte Touri-Kram und zwischendrin waren auch ein paar Bars und Essbuden.
Wir meldeten uns erst mal bei GoEtna an. Die verleihen und verkaufen auch alles Mögliche, aber wir brauchten nur Helme, die gab es umsonst zur Tour dazu. Dann schauten wir uns die Gegend an und spazierten durch die Shops. Die meisten verkauften Dinge aus Lava und wir suchten uns eine schöne Sonne aus. Der beste Allgäuer wollte eine mit Glitzer auf der schwarzen Lava, aber das fand ich sehr albern und suchte deswegen eine ohne Glitzer aus. Im Nachhinein ein Fehler, denn trotz Nachfrage: das war keine Sonne aus Lava sondern aus schwarzer Keramik. Pfffff! Aber schön finde ich sie trotzdem. Derselbe Verkäufer ließ uns auch von Pistaziencreme probieren und die war echt gut. Wir kauften gleich ein Glas.
Dann war es Zeit für die Tour. Bei GoEnta stand inzwischen ein Offroad-Bus und es hatten sich eine Menge Leute (15?) eingefunden. Naja, das war ja klar gewesen. Wir holten uns Helme und stiegen in den Bus.
Der Bus sollte uns erst mal 800 Höhenmeter den Ätna hinauffahren. Warum das ein Offroad-Bus war, wurde auch gleich klar, denn vom Parkplatz aus ging es direkt auf eine Lavapiste. Als Erstes fuhren wir an einem Dachfirst vorbei, der gerade noch so aus Lava heraus schaute. Das war ein Hotel gewesen, Albergo Le Betulle, das zu dem kleinen Skigebiet gehörte, es war beim Ausbruch von 2002 nahezu komplett von Lava verschlungen worden. Neben dem Dach stand ein Foto des Hotels.
Der Bus zuckelte langsam und gelegentlich recht holprig die Lavapiste hinauf und dem Ätna entgegen. Bald hatte es auch Schneefelder neben der Piste. Ich verfolgte den Weg auf dem Navi. Weiter oben teilte sich die Straße. Links ging es zu einem Observatorium, wir fuhren nach rechts. Inzwischen war die Piste immer wieder rechts und links von Schneemauern eingerahmt (hier wurde offensichtlich geräumt) und irgendwann war es so weit, der Bus kam nicht weiter. Nach zwei Versuchen auf einem steilen Stück Piste mit Schneemauern rechts und links, gab der Fahrer auf und rollte ein Stück zurück. Hier stiegen wir aus. Es war sehr windig und entsprechend kalt, der Ätna vor uns hatte leider nach wie vor eine Wolke.
Wir marschierten erst noch ein Stück die Piste hinauf und bogen dann nach links zum Ätna ab. Der Weg führte in Kehren über Asche (die umgehend unter einem abrutschte) und Schnee (wo man gelegentlich einbrach) bis zu einem kleinen Sattel direkt unter den Wolken. Ab hier sollten wir die Helme aufsetzen.
Nach einer kleinen Pause gingen wir weiter. Links von uns verschwand ein steiler Hang in den Wolken, wir gingen nach rechts, erst sanft ansteigend, dann steiler und kamen dort in die Wolken. Der Wind nahm zu und der Weg wurde interessanter, mit Felsen links und Blick bis in die weiten Ebenen vor dem Ätna rechts. Vermutlich wäre links ein cooler Krater gewesen, aber da war dichter Nebel :/
Wir kamen auf eine weite Ebene mit einem Hügel vor uns und hielten da an. Nein, auf den Hügel würden wir nicht steigen, der gehörte zum neuen Krater und war instabil. Hier war der höchste Punkt, den wir sicher erreichen konnten. Wir würden jetzt versuchen, um den Hauptkrater herumzugehen und dann auf der anderen Seite wieder absteigen.
Wir kamen nicht weit. Nach wenigen Metern wurde die Luft beißend scharf und alle fingen an zu husten. Der Guide brach ab und meinte, dass es leider zu viele Dämpfe gäbe und die seien nicht gesund (ja, war deutlich zu merken). Wir gingen zurück zur Ebene.
Ich hatte erwartet, dass wir nun wieder auf demselben Weg zurückgehen würden, aber wir bogen nach halblinks auf die Ebene ab. Die Guides zeigten uns Lavabomben (erstaunlich schwer, ich würde sagen, dagegen hilft so ein muckeliger Helm nicht im Geringsten) und Krater von Lavabomben (erstaunlich tiefe Löcher). Mit dem Schwefelgestank von kurz vorher verdeutlichte das schon ziemlich, dass wir uns auf einem sehr aktiven Vulkan befanden.
In der Mitte der Ebene machten wir einen kurzen Abstecher nach rechts und bekamen wenigstens die steile und sehr beeindruckende Wand des Hauptkraters zu sehen. Wir blieben nicht lang, gingen zurück und stiegen dann einen steilen Hang zu dem Punkt hin ab, wo wir die Helme aufgesetzt hatten.
Es war schon sehr schade, dass wir so wenig gesehen hatten, aber das Wetter und die Umgebung waren cool genug, um den Ausflug trotzdem gut zu finden. Sollten wir wieder nach Sizilien kommen, müssen wir aber nochmal einen Versuch machen, die Krater zu sehen.
Wir stiegen relativ gerade zur Piste ab und fanden ein Stück weiter unten den Bus, der irgendwo umgedreht hatte. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir auf dem Rückweg noch zu dem Vulkanobservatorium fahren würden, das irgendwo bei den Pizzi Deneri war, aber der Bus fuhr einfach nur wieder runter. An einem Krater relativ weit unten hielten wir noch mal, dann fuhren wir den Rest runter und der Ätna-Ausflug war zu Ende. Irgendwie cool, aber auch etwas enttäuschend. Aber für's Wetter und die Verhältnisse kann halt keiner was.
Wir setzten uns erst mal an eine der Bars und gönnten uns Cappuccino und jeder ein Croissant. So in der Sonne da unten war es angenehm warm und gemütlich, kaum vorstellbar, dass es da oben so eisig du stürmisch gewesen war. Der Ätna hatte allerdings nach wie vor die langgezogene Gipfelwolke, also war es da oben noch immer so ungemütlich.
Auf dem Heimweg gingen wir einkaufen und fuhren dann zurück zum Campingplatz, wo wir bei K&K noch mal in der Sonne sitzen konnten. Abends zog es zu und es wurde kühl.
Wir setzten uns erst mal an eine der Bars und gönnten uns Cappuccino und jeder ein Croissant. So in der Sonne da unten war es angenehm warm und gemütlich, kaum vorstellbar, dass es da oben so eisig und stürmisch gewesen war. Der Ätna hatte allerdings nach wie vor die langgezogene Gipfelwolke, also war es da oben noch immer so ungemütlich.
Auf dem Heimweg gingen wir einkaufen und fuhren dann zurück zum Campingplatz, wo wir bei K&K noch mal in der Sonne sitzen konnten. Abends zog es zu und es wurde kühl. Wir stellten vor dem Schlafen vorsichtshalber die Kühlbox und die Stühle in die Zelteingänge.