Für diesen Tag war wieder Regen angesagt. Nicht durchgehend, aber immer wieder. Wir hatten eine Weile hin und her überlegt und uns dann für die 'Sedam Slapova', die 'Sieben Wasserfälle', entschieden. Der Führer lobte die Tour in den höchsten Tönen (erwähnte aber, dass sie bei Nässe matschig und rutschig sei) und sie lag in einer neuen Gegend.
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder nach Icici und die schmale Straße mit den vielen Kurven hinauf, bogen dann aber oben auf die Autobahn ab. Die führte uns direkt unter dem Ucka-Gebirge hindurch ins Binnenland (so sehr man in Istrien halt von Binnenland reden kann). Kurz nach dem Tunnel bogen wir wieder von der Autobahn ab und waren bald in Buzet. Das alte Buzet liegt oben auf einem Hügel und sieht nett aus, vom neuen Buzet drumherum (unterhalb des Hügels sahen wir nur Straße und Tankstellen.
Den Startpunkt der Wanderung zu finden war gar nicht so einfach, weil die kleinen Sträßchen dahin auf dem Navi kaum zu sehen waren. Mit einem kleinen Schlenker klappte es dann aber doch. Wir stellten den Kangoo auf dem Parkplatz für einen Fitnesspfad ab und stiegen aus. Dann holten wir gleich mal die Regenjacken raus, denn es war kühl und windig und es nieselte.
Der Weg führt erst mal flach und gerade dem Fitnesspfad folgend (Gerätschaften alle paar hundert Meter) am eingefassten Fluss Mirna entlang. Hinten konnten wir schon den tief eingeschnittenen Tobel sehen, dem die Pivka, ein Zubringer der Mirna kam und der Fitnesspfad führte auch direkt dort hin.
Direkt am Eingang der Tobels stand ein Baum, der sehr schön der Wasserstand (viel/span>) anzeigte. Kurz drauf querten wir den Bach und fanden gleich einen netten Mikro-Klettersteig zu einer kleinen Bank auf einem Felsen mitten im Bach. Das fing ja schon nett an :-)
Danach ging es auf einem schmalen (gelegentlich rutschigen) Pfad immer weiter den Tobel hinauf, links die Pivka, rechts die Felswand.
Es hatte sehr viele Wasserfälle und ich fing schon mal das Zählen an. Ich war schnell deutlich über sieben und stellte dann fest, dass nur die ganz deutlichen großen Wasserfälle zählten, denn die waren bezeichnet und hatten Namen. Der Steig durch den Tobel war nett und ging oben sogar fast klettrig raus.
Die ersten drei Wasserfälle waren direkt im Tobel, zum vierten mussten wir oberhalb des Tobels einen kleinen Abstecher auf einem recht feucht-matschigen Pfad machen.
Danach ging es auf Pisten und Pfaden erst am Mali Kuk, dann am Veli Kuk entlang und dahinter über einen Übergang runter nach Kotli an der Mirna, über die wir zurück zum Auto kommen würden.
Es hatte viele Abzweigungen und der richtige Weg war nicht einfach zu finden. Wir nahmen dann auch gelegentlich die 'falsche' Abzweigung, was sich dann aber immer schnell durch einen anderen Weg auflösen ließ.
Auf dem Weg nach Kotli hatte es gelegentlich geregnet, in Kotli schien dann freundlicherweise beinahe die Sonne. Wir hatten vorgehabt, im Restaurant in Kotli einzukehren, waren aber wohl zu früh im Jahr dran – die Kneipe war geschlossen.
Wir setzten uns auf ein paar Steine an der Mirna und machten da Pause. Dass der fünfte Wasserfall direkt in Kotli war, wäre uns dabei beinahe entgangen :-)
Der Rückweg auf der Piste entlang der Mirna war dann stellenweise eine Schlammschlacht und wohl der Grund für den Hinweis im Führer. Zwischenzeitlich war es, als liefen wir auf Schmierseife, was vor allem bei Gefälle total super war.
Nachdem wir zum sechsten Wasserfall abgestiegen waren, säuberten wir erst mal die Schuhe, obwohl wir sicher waren, dass die bestimmt wieder völlig verschlammt werden würden. Aber danach wurde die Piste tatsächlich besser.
Zum siebten Wasserfall führte noch mal eine Abzweigung, danach waren die Wasserfälle vorbei. Die Mirna sprudelte aber noch immer mit viel Wasser ganz lustig vor sich hin, was die drei folgenden Flussquerungen auf Steinen stellenweise etwas anspruchsvoll machte.
Danach führte und der Track sehr nett auf alten Pflasterwegen durch das breiter werdende Tal zurück zum Auto. Regen gab es keinen mehr und zwischendurch kam sogar etwas Sonne raus :-)
Der Rückweg nach Medveja ging schnell und problemlos. Am Meer hatte es bereits ein wenig aufgeklart, deswegen gab es K&K auf der Terrasse. Bei der Planung der nächsten Tag und bei Betrachtung des Wetters entschlossen wir uns, einen Tag zu verlängern. Das war für die Campingplatzverwaltung natürlich kein Problem. Abends gab es gemütlich Brotzeit in unserem netten Mobilhome.