EngelChronik 2023 - Kroatien

Bojin Kuk

22.05.2023

Übernachtung: Autokamp Pisak
Ziele: Bojin Kuk 1110m, Jagin Kuk
sonnewolken_hellgewitter

Für den ersten Tag am neuen Campingplatz hatten wir uns eine Tour in der Nähe ausgesucht. Zumindest sah es auf der Karte so aus: durch den Ort, ein Stück den Berg hinauf und parken. So ganz so einfach war es dann doch nicht, denn das Sträßchen war ausgesprochen schmal (und steil), entsprechend schwer zu finden (der Abzweig sah aus, als würde man auf den Privatparkplatz eines Gehöfts fahren) und es hatte viel mehr Nebenstraßen, als die Karte angezeigt hatte. Nach zwei Mal Umdrehen fanden wir dann aber doch zum Ausgangpunkt ;-)

Wir waren die einzigen auf dem Parkplatz und konnten das Ziel, den Bojin Kuk (toller Name :-)) schon sehen (sah ganz schön weit aus). Unser Weg führte erst mal nach unten in die große waldige Senke vor uns. Wir liefen zunächst auf einem breiten Weg in die Senke hinunter, folgten dort verschiedenen Pisten und bogen dann an einem verfallenen Haus auf einen schmalen Pfad ab, der teilweise ziemlich schlammig war.

Wir starten am Parkplatz mit Bank. Ganz hinten ist das Ziel zu sehen.
Wir starten am Parkplatz mit Bank. Ganz hinten ist das Ziel zu sehen.

Direkt vom Parkplatz führt ein breiter Weg in die Senke.
Direkt vom Parkplatz führt ein breiter Weg in die Senke.

Der Pfad hatte niedrige Mäuerchen rechts und links, auf denen wir die schlimmsten Schlammlöcher umgehen konnten. Die allerdings waren nicht so stabil, wie sie aussahen, denn als ich mal nicht so richtig aufpasste, rollte ein Mauerstein unter meinem Fuß weg. Ich schaffte es gerade so, mit einem Sprung zu vermeiden, dass der wegrollende Stein mir den Knöchel brach. Puh! Eigentlich habe ich eine Reaktion wie eine Schlaftablette, aber manchmal überrasche ich mich selbst ;-)

In der Senke läuft man durch niedrigen Wald ...
In der Senke läuft man durch niedrigen Wald ...

Kurz drauf verließen wir den waldigen Bereich und stiegen über Wiesen und später über steiniges Gelände zu den Felsformationen auf der anderen Seite der Senke auf. Die sahen beim Näherkommen immer cooler aus und wir machten Bilder über Bilder.

... und saftige grüne Wiesen.
... und saftige grüne Wiesen.

Anstieg zu den Kalkbrocken
Anstieg zu den Kalkbrocken

Rückblick zum Parkplatz (im Sattel in der Mitte)
Rückblick zum Parkplatz (im Sattel in der Mitte)

Unter anderem auch deswegen, weil wir inzwischen den Bojin Kuk nicht mehr sahen, aber immer wieder einen Kuk (runder steiler Felsbuckel) weiter hinten für den Bojin hielten, der es dann doch nicht war. Der Weg führte uns insgesamt steigend über verschiedene kleine Senken bis zu einer größeren Senke, hinter der sich dann tatsächlich der Bojin befand. Vorn dran war der Jagin Kuk, der wirklich sehr nach Penis aussieht (was auf einigen englischsprachigen Seiten mit großem Gekicher kommentiert wird).

Der erste Satz wilder Felsen sieht schon mal sehr cool aus.
Der erste Satz wilder Felsen sieht schon mal sehr cool aus.

Weiterer Anstieg zum ersten Sattel
Weiterer Anstieg zum ersten Sattel

Es hat wilde Felsformationen, diese hier heißt
Es hat wilde Felsformationen, diese hier heißt 'Jagin Kuk'

Eine sehr scheue <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Westliche_Smaragdeidechse" class="ext" target="blank">Smaragdeidechse</a>
Eine sehr scheue Smaragdeidechse

Wir durchquerten die Senke und stiegen zum Sattel vor dem Bojin Kuk auf. Danach führte uns der Weg aber nicht auf den Kuk hinauf, sondern in einem großen Bogen (natürlich absteigend) erst mal um den Kuk herum. Am tiefsten Punkt des Rundwegs legten wir eine kleine Pause ein.

Rückblick über die Senke mit dem Jagin Kuk
Rückblick über die Senke mit dem Jagin Kuk

Abstieg zur Umrundung des Bojin Kuk
Abstieg zur Umrundung des Bojin Kuk

Danach ging es hinauf zu einem weiteren Sattel und der Senke innerhalb des Sockels des Bojin Kuk. Hier wären wir dann beinahe am eigentlichen Aufstieg zum Gipfel hinauf vorbei gelaufen, weil der so unerwartet ist. Das ist dann ein wirklich cooler Aufstieg. Man steigt auf vielen glatten Karstplatten mal steiler, mal flacher und immer auf Reibung bis zum Gipfel des runden Klotzes auf. Zum Schluss krabbelt man noch durch eine kleine geröllige Rinne und dann ist man oben und hat wirklich großartige Aussicht.

Nach dem Sattel auf der anderen Seite des Bojin Kuk geht es wieder in eine Senke hinab
Nach dem Sattel auf der anderen Seite des Bojin Kuk geht es wieder in eine Senke hinab

Aufstieg zum Bojin Kuk - erst mal geht es über glatte Platten hinauf
Aufstieg zum Bojin Kuk - erst mal geht es über glatte Platten hinauf

Zwischendurch ist leichtes Kraxeln erforderlich
Zwischendurch ist leichtes Kraxeln erforderlich

Der letzte Teil des Aufstiegs geht durch eine Rinne
Der letzte Teil des Aufstiegs geht durch eine Rinne

Auf dem Vorgipfel des Bojin Kuk
Auf dem Vorgipfel des Bojin Kuk

Auf dem Hauptgipfel des Bojin Kuk
Auf dem Hauptgipfel des Bojin Kuk

Wir machten gemütlich Pause und waren dann ein wenig erstaunt, als uns vereinzelte Tropfen trafen. Aus den Bergen hinter uns hatten sich Wolken angeschlichen.

Der Abstieg erfolgte auf der anderen Seite des Kuk, viel steiler und ausgesetzter als der Aufstieg, dafür aber mit ein paar Drahtseilen gesichert. Das war nicht schlecht, denn es dauerte nicht lang, bis aus den vereinzelten Tropfen leichter Regen wurde. Die Felsen waren in Nullkommanix nass.

Die Abstigesmarkierungen ... glatt und unangenehm steil
Die Abstigesmarkierungen ... glatt und unangenehm steil

An den richtigen Stellen unterstützt netterweise ein Drahtseil
An den richtigen Stellen unterstützt netterweise ein Drahtseil

Wir stiegen und hangelten uns so schnell wie möglich den Abstieg runter, weil wir befürchteten, der Regen würde schnell stärker werden. Stattdessen hörte er auf, als wir die ersten richtig steilen Stellen hinter uns gebracht hatten. Die Felsen blieben noch eine (kurze) Weile feucht, aber wir konnten den restlichen Abstieg ohne weitere Bewässerung von oben hinter uns bringen. Das war auch gut so, denn es ging auf glatten Felsplatten steil nach unten, meistens ohne Drahtseil.

Vorsichtiger Abstieg im Regen (ohne Drahtseil)
Vorsichtiger Abstieg im Regen (ohne Drahtseil)

Die Wegfindung ist nicht immer einfach
Die Wegfindung ist nicht immer einfach

Als wir an dem Sattel angekommen waren, an dem wir die Runde um den Bojin Kuk gestartet hatten, schien wieder die Sonne. Und es war mit der Feuchtigkeit nun auch sehr schwül. Wir wollten eigentlich in der schönen grasigen Senke vor dem Jagin Kuk noch mal Pause machen, aber es war so schwül im Gras, dass wir das bald wieder abbrachen und weiter gingen.

Blick in die Senke mit dem Jagin Kuk
Blick in die Senke mit dem Jagin Kuk

Das war gar nicht schlecht, denn inzwischen hatten sich auch über dem Meer Wolken aufgebaut und sahen sehr dunkel aus. Überhaupt hatte es jetzt auf allen Seiten dunkle Wolken, nur über uns hielt sich etwas blauer Himmel und Sonne.

Abstieg ...
Abstieg ...

Wir gingen zügig durch all die kleinen Senken und an den vielen Kuks vorbei zur großen Senke, aus der wir aufgestiegen waren, aber das dauerte natürlich eine gute Weile. Rundrum wurde es immer schwärzer und als wir den Boden der großen Senke erreicht hatten, brach dann doch das Gewitter los. Es schüttete fast ohne Vorwarnung wie aus Kübeln.

... das Wetter lässt zu wünschen übrig
... das Wetter lässt zu wünschen übrig

Wir hatten es zwar gerade noch geschafft, die Regenjacken anzuziehen, aber bis wir dann zurück beim Auto waren, waren wir völlig durchnässt - entweder vom Regen oder vom Schwitzen unter den dichten Jacken. Und dann schlug auch noch ein Blitz in die Bank neben dem Kangoo ein (etwa 20 Meter weit weg). Ich war schon im Kangoo, aber der beste Allgäuer sah den Einschlag und wie die Bank rauchte. Der Einschlag war so laut, dass gefühlt nicht nur ich mit einem Quiekser im Kangoo hüpfte, sondern gleich der ganze Kangoo mit mir. Wir waren sehr froh, im Auto zu sein!

Noch regnet es nicht (aber 5 Minuten später)
Noch regnet es nicht (aber 5 Minuten später)

Geschafft! Im heftigen Gewitter im Auto, nachdem ein Blitz in die Parkplatzbank eingeschlagen hatte.
Geschafft! Im heftigen Gewitter im Auto, nachdem ein Blitz in die Parkplatzbank eingeschlagen hatte.

Die ersten paar Hundert Meter der Rückfahrt waren dann nicht ganz einfach, weil der Scheibenwischer kaum mit den Unmengen Wasser zurechtkam, die das Gewitter auf uns runterkippte. Dann normalisierte das Wetter und wir hatten freien Blick aufs Meer, wo sich gerade ein anderes Gewitter austobte.

Gewitter über dem Meer
Gewitter über dem Meer

Zurück am Campingplatz hatten sich die Gewitter schon wieder weitgehend verzogen. Wir konnten alles zum Trocknen aufhängen und auf der Veranda Kaffee trinken und Kekse essen :-)

Beim Abendessen sieht alles wieder friedlich aus.
Beim Abendessen sieht alles wieder friedlich aus.

Später klarte es wieder komplett auf. Zum Abendessen blieben wir aber in unserem Häuschen.

Bilder:
Wir starten am Parkplatz mit Bank. Ganz hinten ist das Ziel zu sehen.   Direkt vom Parkplatz führt ein breiter Weg in die Senke.   In der Senke läuft man durch niedrigen Wald ...   ... und saftige grüne Wiesen.   Anstieg zu den Kalkbrocken   Rückblick zum Parkplatz (im Sattel in der Mitte)   Der erste Satz wilder Felsen sieht schon mal sehr cool aus.   Weiterer Anstieg zum ersten Sattel   Es hat wilde Felsformationen, diese hier heißt   Eine sehr scheue <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Westliche_Smaragdeidechse" class="ext" target="blank">Smaragdeidechse</a>   Rückblick über die Senke mit dem Jagin Kuk   Abstieg zur Umrundung des Bojin Kuk   Nach dem Sattel auf der anderen Seite des Bojin Kuk geht es wieder in eine Senke hinab   Aufstieg zum Bojin Kuk - erst mal geht es über glatte Platten hinauf   Zwischendurch ist leichtes Kraxeln erforderlich   Der letzte Teil des Aufstiegs geht durch eine Rinne   Auf dem Vorgipfel des Bojin Kuk   Auf dem Hauptgipfel des Bojin Kuk   Die Abstigesmarkierungen ... glatt und unangenehm steil   An den richtigen Stellen unterstützt netterweise ein Drahtseil   Vorsichtiger Abstieg im Regen (ohne Drahtseil)   Die Wegfindung ist nicht immer einfach   Blick in die Senke mit dem Jagin Kuk   Abstieg ...   ... das Wetter lässt zu wünschen übrig   Noch regnet es nicht (aber 5 Minuten später)   Geschafft! Im heftigen Gewitter im Auto, nachdem ein Blitz in die Parkplatzbank eingeschlagen hatte.   Gewitter über dem Meer   Beim Abendessen sieht alles wieder friedlich aus.  

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