Am Freitag nach der Arbeit bastelten wir Sandwiches, packten das restliche Zeug zusammen (war nicht mehr viel, wir hatten am freien Mittwoch ja vorgearbeitet) und beluden den Kangoo. Lediglich die Kühlbox durfte noch weiter drin am Netz bleiben und vorkühlen. Das Wetter war so freundlich, in dieser Zeit nicht zu regnen :-)
Der Abend war ganz normal (mit Pizza, das ist das übliche Vor-dem-Urlaub-Essen), aber für mich klingelte der Wecker um halb 2. Ich machte Kaffee, weckte den besten Allgäuer und kurz drauf ging es los. Ich fuhr erst mal.
Wir kamen problemlos durch München und dran vorbei. Am Irschenberg kauften wir 2 Pickerl (weil das Online-Pickerl der Asfinag ein Witz ist, das muss man 2 Wochen im Voraus kaufen - wozu dann überhaupt ein Online-Pickerl?!), dann ging es weiter. Beim Fahren hatte es einen nervigen Nieselnebel, der die Sicht sehr erschwerte.
Am Chiemsee wurde es langsam hell und der Verkehr wurde bedenklich dicht. Ich hatte schon Sorge, doch zu spät gestartet zu sein, aber wir schafften es dann doch ohne echte Probleme über die Grenze. Als wir an Salzburg vorbei waren, wurde der Verkehr wieder lichter. Puh!
Es ging auch wunderbar problemlos weiter (mit gelegentlichem Regen allerdings), die Mautstellen am Tauerntunnel und am Karawankentunnel waren so gut wie leer. Wir tanken irgendwo knapp vor dem Karawankentunnel, das war ein Fehler, denn der Diesel in Slowenien war fast 40 Cent günstiger (den besten Allgäuer ärgerte das sehr). Immerhin war wenigstens der Kaffee gut.
Um Ljubljana herum mussten wir ein wenig aufpassen (das ist fast wie Mailand, wo ständig Abzweigungen sind), danach war die Route wieder einfach. Kurz nach der Abzweigung zur Postojna-Höhle bogen wir von der Autobahn ab und fuhren auf kleinen Landstraßen nach Rijeka. Kurz vor Kroatien machten wir noch mal Pause an einem kleinen Rastplatz mit Bänken neben der Straße. Da gab es die Sandwiches und den restlichen Kaffee. Es war sehr feucht und reichlich kühl, aber es regnete immerhin nicht.
Bei Rijeka mussten wir noch eine kleine Runde drehen, weil genau die Abfahrt, die wir gebraucht hätten, gesperrt war. Das war aber leicht zu umfahren und wir schlängelten uns kurz drauf entlang der schmalen Küstenstraße durch Opatija und viele kleine Orte bis Medveja :-)
Medveja ist ein kleiner Ort mit einem schönen Kiesstrand am Ende eines tief eingeschnittenen Tals. Der Campingplatz liegt dem Strand gegenüber in diesem Tal. Ich meldete uns an und bekam den Schlüssel zum MobilHome 51. Das war echt nett (unser erstes MobilHome ever, vielleicht deswegen): 2 kleine Schlafzimmer, 2 kleine Bäder, eine kleine Küche mit großem Tisch, Bank und Stühlen, eine Klimaanlage, eine Veranda mit Mobiliar, ein Grill davor und ein Parkplatz direkt daneben. Es gab Bettwäsche, Handtücher, Spültücher, Seife, Spüli und natürlich Geschirr und Besteck.
Als wir ankamen, war es gerade sonnig, deswegen warfen wir nur allen Kram ins Häuschen und legten uns erst mal vor der Veranda auf die Liegen in die Sonne. Nachdem wir ausgeruht hatten, packten wir die kleinen wasserdichten Rucksäcke (man weiß ja nie) und fuhren nach Lovran, um einen Supermarkt zu suchen und Brot fürs Frühstück zu kaufen.
Auf der Küstenstraße war nicht direkt wenig los, aber der Gehweg verdiente nur bei Medveja seinen Namen. Der Weg fing gut an und wurde immer schmaler, bis man in Lovran nicht mehr drauf radeln konnte, ohne mit dem Lenker in den Mauern auf der Seite hängen zu bleiben. Dann halt doch Straße, auch wenn wir dann auf der schmalen Küstenstraße ein Hindernis waren.
'Anderswo' muss man immer erst mal den Blick dafür bekommen, wie Läden aussehen, deswegen wären wir beinahe am Supermarkt vorbei gefahren, der sich unten in einem unscheinbaren Wohnhaus befand. Er war gerade noch offen, aber es gab noch Brot. Bier und Slivovitz (weil: Kroatien :-)) nahmen wir auch mit.
Wir radelten zurück zum Hafen und kehrten dort ein. Für mich gab es Cappuccino und Eis (weil: Urlaub), den besten Allgäuer lachte eher ein kühles Bier an. Der Wettervorhersage zum Trotz blieb es sonnig, der Blick Richtung Rijeka war allerdings nicht ermutigend, da türmten sich viele dunkle Wolken vor den Bergen.
Nach einer ausgiebigen Rast radelten wir zurück nach Medveja, luden die Einkäufe ab und gingen dann an den Strand, wo außer uns gerade mal 2 Leute waren. Wir legten uns erst mal auf den Kies in die Sonne und schauten das Meer an. Ich hatte vorher schon nachgesehen: 18 Grad. Der beste Allgäuer ging einfach rein, schwamm ein wenig und kam dann wieder raus: 'Ist gar nicht so kalt.'
Ich ging also auch rein. Ich brauchte allerdings ein wenig Zeit und als ich dann drin war (irgendwann halt einfach Luft holen und fallen lassen, sonst geht da nix) konnte ich tatsächlich auch ein wenig schwimmen, aber das war glatt gelogen! Es war s**kalt!
Als die Sonne von Wolken verdeckt wurde, gingen wir zurück zu unserem Häuschen und machten Kaffee. Drinnen, denn draußen war es ohne Sonne recht kühl. Und dann machten wir die Klimaanlage an (die konnte auch heizen), denn auch drinnen war es ohne Heizung recht kühl …
Zum Abendessen gingen wir ins Campingplatzrestaurant. Das hatte zwar auf, aber bot nur eine reduzierte Karte, weil noch kaum wer da war. Aber es gab Bier und Ćevapčići, mehr brauchten wir gar nicht :-) Weil nicht klar war, was es zu den Ćevapčići dazu geben würde, bestellten wir jeder auch noch eine Portion Pommes dazu, das war dann insgesamt deutlich zu viel, aber alles schmeckte prima :-)
Zurück im Häuschen gab es noch mal Bier (drin, mit Heizung). Der Abend wurde nicht lang.