Die für diesen (Umzugs-)Tag angedachte Mountainbiketour hatten wir inzwischen schon teilweise mit dem Auto abgefahren. Da jetzt noch mal mit dem Bike zu fahren, wäre irgendwie doof gewesen, deswegen hatte ich aus Führer und Karte eine Alternativ-Tour rausgesucht.
Wir packten erst mal alles zusammen und fuhren dann in 20 Minuten die Küste runter nach Orosei. Am Ortsende parkten wir den Kangoo im Schatten eines Baumes (so, dass er auch später noch Schatten haben würde) und luden aus. Dann radelten wir los. Dem besten Allgäuer war schon im Auto heiß gewesen, nun auf der Küstenstraße SS125, der Hauptverbindung zwischen Orosei, Cala Gonone und Santa Maria Navarrese, mit reichlich Verkehr und wenig Schatten, schimpfte er fürchterlich.
Das wurde kurz besser, als wir durch die beeindruckenden Marmorsteinbrüche rechts und links der Straße radelten und legte sich, als wir nach einer halben Stunde von der Hauptstraße auf eine kleine Nebenstraße abbogen. Wir machten erst mal Pause im Schatten und tranken etwas.
Die Nebenstraße war noch immer nicht nett, aber als wir auf das schmale Sträßchen zum Monte Tuttavista abbogen, da wurde es schön :-) Kiefernwald rechts und links, meist moderate Steigung, viele, viele, viele Kurven, zwischendrin tolle Aussicht und so gut wie kein Verkehr (ein Auto).
Irgendwo im oberen Drittel hätte man zu einem Felsenfenster wandern können, aber ich verpasste den Abzweig, weil ich den Führer missverstanden hatte. Als wir merkten, dass wir dran vorbei waren, hätten wir 150 Höhenmeter wieder abfahren müssen und danach war uns dann doch nicht. Wir ließen das Fenster halt aus.
Das Sträßchen kommt ein paar Meter unter dem Gipfel des Monte Tuttavista auf einem Parkplatz raus. Da stand ein Imbisswagen und wir genehmigten uns erst mal Cappuccino und etwas Kühles zu trinken. Leider war meine Limo noch nicht sehr kühl, aber immerhin war sie sprudelig und schmeckte gut ;-)
Wir sperrten die Räder ab und stiegen zum großen Bronze-Gipfelkreuz des Monte Tuttavista auf. Der Monte heißt schon sehr gut, man kann in alle Richtungen ungehindert schauen. Netterweise war es an diesem Tag nicht ganz so diesig, der Monte Alba und der Sopramonte waren leicht zu finden.
Vor der Abfahrt machten wir noch den empfohlenen Abstecher zu einem Aussichtspunkt auf der anderen Seite des Berges. Da war ein bisserl nettes Mountainbiken gefragt, aber der Aussichtspunkt selbst bot keine weiteren Highlights.
Vor der Abfahrt hatte ich ein bisserl Bammel gehabt, weil die letzte Mountainbiketour ja echt anspruchsvoll gewesen war. Aber es war gar nicht besonders schlimm. Die Piste war sandig und teilweise ausgewaschen, aber selten sehr steil. Mit etwas Voraussicht war sie gut abzufahren, auch wenn ich natürlich immer viiiiel langsamer unterwegs war wie der beste Allgäuer. Ich musste nur einmal absteigen :-)
Zurück in Orosei luden wir die staubigen Bikes ins Auto und machten uns auf den Weg zum nächsten Campingplatz. Auf dem Weg machten wir noch Halt in einem Eurospin (eine italienische Discounterkette) und kauften dort gründlich ein. Die Fahrt nach Santa Maria Navarrese über die SS125 war lang, aber schön.
Der Campingplatz, den ich eigentlich ausgesucht hatte, sah ziemlich voll aus. Auch hier gab es aber nebendran einen weiteren Campingplatz (mit weniger Sternen). Der war nicht so voll und wir durften uns einen netten Platz unter den Bäumen fast am Meer aussuchen. Der Weg zu den Waschhäusern war zwar ziemlich lang, aber der Platz war prima. Leider hielt auch hier die Elektrik dem Wasserkocher nicht stand und wir mussten auf den Gaskocher zurückgreifen.
Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, gingen wir an dem Strand mit grobem Kies (Yay, kein Sand!) noch kurz schwimmen :-) Als wir nach dem Abendessen noch mal ans Meer vor gingen, stand da ein wunderschöner Vollmond über dem Meer :-)