Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir unseren Kram und fuhren auf die Schnellstraße. Ziel war Oliena, ein mittelkleiner Ort unter einem großen Karstblock, dem Sopramonte. Oliena kannte auch das Navi.
Das schickte uns etwas früher von der Schnellstraße runter als ich gedacht hatte, aber die Überprüfung auf der Karte ergab, dass man auch über einen kleinen Pass nach Oliena kommt und das fand ich OK. Die Straße war gut ausgebaut und wir kamen gut nach Oliena. Dort kamen wir aber über eine kleine Seitenstraße rein und das wurde sehr schnell zu einem Problem.
Als wir das letzte Mal nach Oliena gefahren waren (ohne Navi), waren wir auf der Hauptstraße gekommen und hatten völlig problemlos zum Hotel S'Enis Monte Maccione gefunden. Diesmal kamen wir auf irgendeiner kleinen Seitenstraße rein und verloren uns - trotz der Schilder im Ort - irgendwo in den winzigen Gässchen des alten Ortes, die so schmal und verwunden sind, dass der Kangoo nur gerade eben so zwischen den Häusern durchpasste und ein Umdrehen nicht möglich war.
Als wir wieder rausgefunden hatten (Puh!), fragen wir einen einheimischen Herrn nach dem Weg, der auf ein winziges Sträßchen neben dem winzigen Sträßchen, in das wir gefahren waren, zeigte und 'Maccione, Maccione' sagte. Viel mehr Verständigung schafften wir nicht, aber das kleine Sträßchen brachte uns tatsächlich zum Start der Betonpiste zum Hotel.
Neben dem Hotel hat es einen Wanderparkplatz, die Straße geht aber noch weiter hinauf. Wir parkten und nahmen den Wanderweg, der in schönem Wald und vielen Kehren bergan führt. Der Weg ist gut bezeichnet, schön schattig und führt einmal durch ein lustiges 'Loch'. Weiter oben wird der Bergstock ein wenig flacher und der Wald lichter, dort trifft der Wanderweg wieder auf die Piste.
Auf der Piste geht es das letzte Stück bis auf die Karsthochfläche. Die Piste ist echt cool in den Berg gezimmert. Oben hat es auf der Karte nichts Nennenswertes, da fragt man sich schon, wozu die Piste gut ist. Man kommt auf einem kleinen Rondell am Pass Scala Arcu è Pradu raus, von dem Wanderwege zu den Gipfeln der Hochfläche führen.
Wir nahmen den rechten Weg. Auf dem Weg zum Monte Corrasi (den man die ganze Zeit gut sehen kann), kamen wir an vielen Ziegen mit nett bimmelnden Glöckchen vorbei, die uns alle etwas misstrauisch beäugten und gemächlich weggingen, sobald wir stehen blieben.
Der Weg zum Gipfel zieht sich etwas, weil man mehrere 'Scheingipfel' passieren muss, bis man ganz oben ist. Das konnte man vom Rondell aus gut sehen, es strengt aber auch dann an, wenn man es weiß ;-) Oben hatte es ein paar Leute, die im Windschatten sassen und sich unterhielten. Wir suchten uns auch ein Plätzchen und machten gemütlich Pause.
Der Abstieg zog sich dann wie der Aufstieg ganz schön hin, bis wir das Rondell und dann den oberen Parkplatz erreichten. Es gab ein paar direkte Abstiegspuren, um die Kurven der Piste abzukürzen, aber das war alles sehr steil und sandig und sah nach einem prima Rezept zum Ausrutschen aus. Wir blieben lieber auf der Piste. Der Abstieg im Wald war schon netter und ging schnell.
Für den Rückweg nahmen wir die Hauptstraße über Nuoro. Da führte uns das Navi schon wieder über viele winzige Sträßchen und wir hatten es schon beschimpft, aber auf Sardinien sind die Straßen einfach so schmal und der Weg durch den Ort war richtig. Als wir durch waren, war der Rest der Fahrt problemlos.
In Siniscola gingen wir noch einkaufen und fuhren dann zum Campingplatz. Wir gingen zum Abschluss des Tages wieder zum Baden ans Meer, und weil es deutlich früher war als am Vortag, war anfangs noch ganz schön viel los. Das legte sich aber schnell. An diesem Abend gingen wir im Campingplatzrestaurant Pizza essen. Das war gut, aber nicht ganz so gut wie an der Costa Paradiso.