Beim Frühstück stellten wir fest, dass die Elektrik auf diesem Campingplatz an die des Vorigen bei Weitem nicht herankam. Der Versuch, Wasser im Wasserkocher warm zu machen, endete nach 5 Sekunden damit, dass die Sicherung am Verteilerkasten flog. Auch mit der Kochplatte war nichts zu wollen, auch nicht auf niedriger Stufe. Zudem war der Verteilerkasten eigentlich abgesperrt und der beste Allgäuer musste dann jedes Mal seine Hand durch einen Spalt zwängen, um an die Sicherung zu kommen und hatte bald eine ganz verkratzte Hand. Tja, hier musste dann wohl doch der gute alte Kartuschenkocher ran.
Für diesen Tag stand eine Wanderung in der Nähe an. Der Weg zum Startpunkt war nicht allzu lang, die Fahrt dauerte aber doch eine Weile, weil die Straße sehr klein war war und sehr viele Kurven hatte. Wir überholten eine Menge Mountainbiker, alle im Rentenalter und auf 'echten' Bikes unterwegs. Respekt!
Wir parkten an der Cantina Guzurra, dort ist auch ein Wanderparkplatz. Von dort geht man erst mal mehr oder weniger geradeaus auf das Plateau des Montalbo, ein breiter Kalksteinzug über Siniscola, hinauf. Das das sind grad mal 200 Höhenmeter und man ist schnell oben. Wo man auf das Plateau kommt, hat es erst mal einen hübschen Rastplatz mit einer Bank.
Die geplante Runde war eine große Schleife über das Karstplateau, beginnend mit dem Gipfel ganz rechts (Punta Su Mutucrone), einem weitläufigen Abstieg sogar tiefer als die Cantina und dann über den Gipfel ganz hinten links (Punta Guturgius) zurück zu diesem Rastplatz. Alles auf Wegen.
Wir starteten also nach rechts, aber der Weg verschwand bald zwischen den kargen Büschen und Kalksteinen. Wir orientierten uns in etwa am Pfad auf dem Navi und erreichten bald den ersten Gipfel mit schöner Aussicht. Leider war es wieder sehr diesig.
Der Weiterweg war dann wieder gut zu erkennen und führte uns in stetem Auf-und-An immer weiter nach unten, bis wir schließlich in einer weiten Ebene unter der Punta Gugius standen und irgendwo nach links abbiegen sollten. Es hatte viele Spuren, aber keinen richtigen Weg.
Wir suchten uns grob am Pfad auf dem Navi orientiert die jeweils beste Spur und stiegen zu einem Sattel hinter der Punta Guturgius auf. Von dort ging es auf einem karstigen Rücken (gar keine Spur mehr auf den Felsen) hinauf zur Punta.
Inzwischen hatte ich eigentlich schon genug vom Karst, aber wir mussten ja noch zurück und das dauerte dann auch noch eine ganze Weile, weil inzwischen 3 Zwischengipfel (oder Rücken) zwischen uns und dem ersten Rastplatz lagen, die zwar alle nicht allzu viele Höhenmeter erforderten, aber halt überschritten werden mussten. Und auf Karst, mit den vielen scharfen Steinen und Kanten, über die man balancieren muss, kommt mal halt auch nicht allzu schnell voran. Es dauerte eine Weile, bis wir wieder am Rastplatz waren. Der Abstieg dagegen ging dann schnell.
In der Cantina kehrten wir ein und tranken einen Liter wunderbar kaltes Wasser gegen den Durst (es war den ganzen Tag über sehr heiß gewesen) und Cappuccino, weil der immer und überall ausgezeichnet ist.
Zurück am Campingplatz war es schon relativ spät, aber vor dem Duschen gingen wir noch ans Meer zum Baden. Der Campingplatz liegt an einem Strand mit feinem weißen Sand. Der Strand fällt sehr flach ins Meer ab, man muss erst mal ein gutes Stück laufen, bevor man schwimmen kann. Wir waren so spät dran, dass kaum noch jemand da war und die Sonne gerade unter ging, das war schön :-)
Danach noch Duschen und Essen und Bier und Schlafen.