Da die geplante Tour für diesen Tag eher kurz sein würde, ließen wir uns viel Zeit für ein gemütliches Frühstück mit viel Kaffee. Dann fuhren wir gen Nordosten und durch Santa Teresa de Gallura hindurch. Im Ort war natürlich einiges los, es war ja Montag, aber auf den Straßen hielt sich der Verkehr in Grenzen. Umso erstaunter waren wir, als wir zur Halbinsel Capo Testa kamen und plötzlich auf beiden Seiten haufenweise Autos am Straßenrand parkten.
Dann kam der schmale Teil der Halbinsel und plötzlich war es proppenvoll mit Autos und Leuten. Parken war nur auf ausgewiesenen Parkplätzen erlaubt, die alle 2 pro Stunde kosteten. Wir fuhren die Straße einmal bis zum Ende und stellten den Kangoo dann auf einem der ersten Parkplätze ab.
Die Piste, über die unsere Tour führte, startete direkt am Parkplatz und wir ließen die meisten Menschen hinter uns an den Stränden. Wir waren aber nicht die einzigen Wanderer. Die Tour rund um das Kap aus dem Rotherführer sollte bald über eine nicht private Straße gehen, bei der man vorn das grüne Tor halt aufmachen sollte. Das war aber verschlossen. Ich war kurz davor, einfach drüber zu klettern, aber der beste Allgäuer hatte Recht: so was macht man nicht als Gast irgendwo.
Wir ließen also den ersten Teil der Kap-Umkletterung aus und gingen das Valle Luna runter direkt zur Cala Grande. Auch das ist ein schöner Weg, auf dem man erst mal verschlungen durch Macchia geht, bis sich rechts und links seltsam geformte rote Felsen auftürmen. Das sieht schon gut aus.
Was es da auch hat (nicht nur im Valle Luna, sondern überall auf dem Capo Testa) sind Aussteiger, die unter Felsen und in Höhlen zu leben scheinen. Lauter junge Männer (Frauen hatte es irgendwo bestimmt auch, sahen wir aber keine). Ein paar verkauften gebastelten Schmuck, die anderen hingen halt rum.
Wir gingen zu Cala Grande runter, wo ein großer Totempfahl steht und machten dort die erste Pause. Der Weiterweg war dann sehr erfreulich: lustiges Auf und Ab entlang der Küste durch und über seltsam geformte rote Felsformationen und viele schöne Ausblicke auf das glasklare Meer. Zwischendrin war sogar etwas Gekraxel nötig, aber da haben wir vermutlich kurz den Weg verloren, der auf den Felsen nicht immer leicht zu erkennen war.
Wir kamen am Leuchtturm vom Capo Testa vorbei und gingen von dort zu einem prominenten Stein mit Gipfel-Steinmann weiter. Auf den führte eine schmale gemauerte Treppe, ohne die man da wohl nicht gut hoch (und wieder runter!) gekommen wäre. Es war schon den ganzen Tag über windig gewesen und da oben merkte man das besonders gut. Wir wurden so gründlich durchgeblasen, dass es trotz der Hitze (35 Grad!) fast schon kühl wurde.
Für den Rückweg nahmen wir die Straße, was immer schnell ging. Auf dem Weg gab es auch ein Eis, weil das am Vortag so nett gewesen war. Dann verließen wir das Capo, das wirklich schön, aber viiiiel zu voll war. Wir kauften im Spar von Santa Teresa de Gallura Vorräte ein und fuhren dann zum Campingplatz zurück.
Zum Baden waren wir etwas früh dran (das würde irgendwann langweilig werden), deswegen suchten wir uns noch eine Bikerunde zum Torre di Vignola aus der Karte raus. Das war dann noch ein netter kleiner Ausflug mit einem sehr hübschen Turm über dem Ort Vignola und viel Aussicht auf die Kiter und Surfer in der Bucht.
Der Rückweg war etwas beschwerlich, weil er über einen Strand mit ausnehmend feinem und komplett unradelbarem Sand führte. Da war sogar Schieben schwierig. Dafür gab es an der ersten Bar im Ort einen (wie immer guten) Cappuccino, bevor wir zum Campingplatz zurück radelten.
Zum Baden war danach noch immer Zeit. Wir blieben, bis die Sonne verschwand. Abendessen gab es gemütlich am Platz.