Die Nacht war anfangs noch schwül gewesen, dann aber marginal erträglicher geworden. Der Morgen begann dann mit schönem Wetter und einem wirklich sehr angenehm temperierten Frühstück :-)
Die Fahrt zur letzten Tour des Urlaubs am Monte Pino, begann ein wenig kompliziert, weil wir erst Richtung Olbia von dort irgendwo rechts raus mussten. Die Auszeichnungen waren etwas verwirrend (und das Navi mal wieder keine Hilfe, weil ich nicht den richtigen Ort hatte eingeben können), deswegen fuhren wir eine kleine Runde durch sehr kleine Straßen am Rand von Olbia, bevor wir den richtigen Weg fanden.
Das letzte Stück der Fahrt zum Ausgangspunkt war etwas abenteuerlich, denn die Piste war (wie im Führer beschrieben) ganz schön schlecht. Die Runde um und über den Monte Pino führte genau auf dieser Piste weiter den Berg hinauf. Nach einer Doppelkehre hatten wir Blicke auf den ganzen Bergstock und warum der besuchenswert ist: Üppige Kiefernwälder waren durchbrochen von roten, bizarr geformten Felsen (ähnlich wie an an der Costa Paradiso und am Capo Testa). Zusammen sah das großartig aus :-)
Nachdem wir die erste Pistenkreuzung passiert hatten, wandten wir uns nach rechts und folgten der Piste bis zu einer scharfen Linkskurve, wo unser Weiterweg, ein gut ausgebauter Pfad, abzweigte. Wir folgten dem Pfad bis zum östlichsten Punkt, an dem wir eine schöne Aussicht bis Olbia mit dem Fährhafen hatten.
Der Track führte uns über Pfade und mehr oder weniger gute Pisten zurück nach Osten, bis wir zum Gipfel des Monte Pino abzweigen konnten. Oben hat es eine ständig besetzte Wetter- (und Feuer-) Station, von der aus man einen tollen Blick in alle Richtungen hat: Im Norden die Gallura mit den roten Felsen, im Osten der Monte Limbara mit dicken Wolken, im Süden die hohen Berge des Inselinneren und im Westen die Küste mit Olbia.
Da oben war es sehr windig. Der beste Allgäuer steckte seinen Hut weg und ich klappte den Schild meines Stirntuchs hoch, um nicht irgendwas an den Wind zu verlieren. Die beiden Herren im Gipfelhäuschen sahen amüsiert aus. Sie versuchten eine Unterhaltung anzufangen, aber das war wegen unserer mangelnden Italienisch-Kenntnisse nicht allzu ergiebig.
Vom Gipfel aus ging es zurück zu der Piste, von der aus wir hinauf gestiegen waren und dann weiter nach Westen, um die Runde um den Berg zu vervollständigen. An einem Forsthaus bogen wir auf eine schmalere Piste zurück nach Osten ab. Die Piste wurde schnell schlechter und wir durften bald auf einem Pfad mit vielen Abzweigungen absteigen. Meist war aber gut zu erkennen, wo der Hauptweg war und da, wo es schwieriger war, half der Track auf dem Navi.
Schließlich landeten wir auf der Piste, auf der wir hinauf gestiegen waren und gingen über die Doppelkehre zurück zum Auto. Dort hatte der Kangoo Gesellschaft bekommen. Ein junges Pärchen hatte neben uns geparkt und beschäftigte sich mit einem Hund, der neben dem Parkplatz angebunden war.
Ob das unser Hund sei, wurden wir in niederländischem Englisch gefragt. Als wir verneinten, erzählten sie uns, dass der arme Hund da ganz allein gewesen sei und sie nun versuchten, die Polizei zu erreichen. Wir wünschten viel Erfolg und gingen (ich bin hartherzig und habe keine Lust meinen Urlaub mit potentiell unnötiger Hunderettung zu verbringen).
Weil der Strand am Campingplatz ja nicht einladend war, suchten wir auf der Karte den nächstbesten in der Nähe raus (Rena Bianca bei Portescu) und fuhren dort hin. Zu unserem Erstaunen gab es da einen großen Parkplatz, für den man was zahlen musste. Das hatte es seit Capo Testa nicht mehr gegeben. Wir parkten trotzdem dort und gingen über die Düne zum weißen Strand. Es war windig und ziemlich voll, aber es hatte noch Platz für uns.
Das Meer war aber prima und wir schwammen fast bis zur Bojenlinie raus, was sehr einfach war, weil uns der Wind hinaus trieb. Vor der Bojenlinie lagen viele, sehr teuer aussehende große Jachten. Auf dem Rückweg war es dann schon deutlich anstrengender, gegen den Wind und die Wellen anzuschwimmen. Am Strand hatte es eine Bar, in der es ausgezeichneten Cappuccino gab. Das war noch mal ein sehr schöner Badeabschluss auf der Insel :-)
An sich hatten wir für den letzten Tag nochmal Pizza essen gehen und dazu das Rad nehmen wollen. Aber die Küstenstraße am Campingplatz vorbei war sehr befahren und da lachte uns Radeln doch eher nicht an. Kurz vor dem Campingplatz war ein Coop und weil wir da eh fürs Frühstück und Reiseproviant einkaufen mussten, nahmen wir gleich noch Zeugs fürs Abendessen mit.
Abends war es ein ziemlich windig und netterweise auch etwas kühler als bisher. Corsica Ferries schickte eine SMS und eine Email, dass unsere Fähre wegen Wetter statt von Golfo Aranci von Olbia aus fahren würde und dass die Abfahrt um eine Stunde verschoben worden müsse. Oha.