Nach 2 Tagen Porto sollte es heute weiter gehen. Wir packten wieder gleich beim Aufstehen und neben dem Frühstück alles zusammen und waren bald nach dem Frühstück abreisebereit. Die Rechnung für die beiden Tage war sehr günstig, selbst wenn man in Betracht zieht, dass der Camping Municipal eher so mittel ist. Vermutlich wurde nur ein Tag berechnet, was wir aber erst später feststellten.
Vor der eigentlichen Fahrt schauten wir noch mal im großen Spar in Porto vorbei und der beste Allgäuer deckte sich mit korsischem Käse (Brrrrr!) und Wurst (geht so) ein. Dann fuhren wir nach Norden. Die Straße nach Galeria ist nicht ganz so spektakulär wie die nach Piana (Calanche), bietet aber auch viele schöne Ausblicke und hat - was sonst? - unendlich viele Kurven.
Wir stellten den Kangoo am Parkplatz am Col de la Croix ab (neben dem einzigen Baum, in der Hoffnung, am Nachmittag dort Schatten zu haben) und gingen die Piste Richtung Meer weiter. Die morgendliche Kühle war inzwischen schon komplett verflogen und es war ziemlich heiß. Nach einem Kilometer zweigt der Weg zur Punta Castellacciu ab (im Nachhinein: hierher hätte man leicht noch mit dem Auto fahren können) und wir kamen in Buschwald, das war angenehm.
Der Anstieg zur Punta ist schmal und steil und insgesamt echt nett. Oben (und auch schon unterwegs) hat man einen schönen Blick nach Porto auf der einen Seite und Girolata auf der anderen Seite. Zwischen den beiden Orten sausten ständig Schnellboote hin und her, weil man nach Girolata nicht mit dem Auto fahren kann. Ich hätte hier ja wegen der Hitze eigentlich abgebrochen, aber mit solchen Vorschlägen kann man dem besten Allgäuer nicht kommen, wenn der Plan doch gewesen war, zum Monte Senino weiter zu gehen. Zumal das ein sehr schöner, teils kraxeliger Weg mit einem zu erkletternden Kamin ist, auf den er sich sehr freute.
Wir stiegen also auf der anderen Seite ab, was beim letzten Mal deutlich besser ging, denn in der Rinne war in der Zwischenzeit ein Felssturz abgegangen. Nach der Rinne kommt eine interessante Querung über Platten und Felsen und dann der Kamin. Das ist allerdings eher eine Spalte und ja, aus der darf man hinten rausklettern. Das geht aber ziemlich einfach, deswegen war der Ralle ein wenig enttäuscht ;-)
Man wechselt kurz auf die andere Seite und steigt dann sehr schottrig und steil weit bis unter einen Felsturm ab und krabbelt dann noch steiler und ebenso schottrig unter dem Turm Richtung Monte Senino hinauf. Oben wird das Gelände ein wenig flacher und weiter, was die Wegfindung nicht vereinfacht. Man muss gut aufpassen, dann leiten einen die Steinmännchen zum Gipfel.
Dort hat es leider keinen Schatten, deswegen fiel die Pause relativ kurz aus. Wie vor 8 Jahren sauste ein Erdbeerbaumfalter ums Gipfelkreuzchen herum, ließ sich aber nicht fotografieren. War bestimmt derselbe ;-)
Der Rückweg zur Punta Castellacciu zog sie wie der Hinweg ganz schön hin. Vor allem der letzte Gegenanstieg war noch mal eine echte Herausforderung! Der Abstieg zur Piste ging dann aber einigermaßen schnell. Wir kehrten wieder am Kiosk ein und gönnten uns jeder ein eiskaltes Getränk :-)
Die Fahrt nach Galeria war noch mal so kurvig wie die von Porto. Erst als wir im Fango-Tal angekommen waren, wurde die Straße breiter und gerader. In Galeria gingen wir erst mal einkaufen und suchten uns dann ein schönes Plätzchen auf dem Campingplatz. Der Platz war ziemlich leer, deswegen hatten wir viel Auswahl. Wir fanden einen schönen Platz unter und zwischen vielen krummen Bäumen, wie fast ein Dach über den Platz bildeten und sicherlich den ganzen Tag über Schatten spenden würden. Die Kühlbox musste allerdings ein Stück weg an einem Baum stehen, weil unser Stromkabel zu kurz war.
Die Duschen, Toiletten und Waschgelegenheiten waren sehr alt und einfach aber funktionierten alle einwandfrei. Das war ein sehr schöner und wieder schön einsamer Platz :-)