Nach der unruhigen Nacht (neben der Party hatte es knatterige Boote und morgens ertönte der Muezzin der Moschee von Kaş) wachten wir einigermaßen erholt auf und gingen erst mal Duschen und dann zum Frühstück.
Obwohl wir bei Weitem nicht die ersten waren, bekamen wir noch einen Tisch 'draußen', also auf dem Balkon, und konnten unser erstes türkisches Frühstück mit Blick auf die Bucht von Kaş und bis nach Griechenland (ein paar Kilometer vor der Bucht von Kaş liegt die griechische Insel Kastellórizo, die auf Türkisch Meis heißt) genießen. Es gab Gemüse, Antipasti, natürlich Joghurt, Obst, ein wenig Wurst und Käse, Süßkram (Marmeladen, Honig, Nutella), Eier (sowohl gekocht als auch als Omelett oder Spiegelei), verschiedene Backwaren und frische Waffeln. Ungewohnt aber ausgezeichnet.
Zur Unterhaltung der Gäste rannten auf dem Hotelgelände (und in den benachbarten Hotels) mindesten 5 junge und mehrere erwachsene Katzen herum. Die Hotelangestellten tolerierten die Katzen gutmütig und schritten nur ein, wenn sie allzu aufdringlich wurden (auf den Tisch oder die Anrichten steigen). 3 oder 4 der Katzen mussten Geschwister sein, denn sie rauften bei jeder Gelegenheit miteinander. Wir sahen gern zu :-)
Nach dem Frühstück packten wir die Rucksäcke wieder wandergerecht ein, cremten uns gründlich mit Sonnenschutz ein und marschierten zur ersten Wanderung los, direkt vom Hotel aus.
Vor dem Hotel gingen wir nach links, direkt aus der Stadt hinaus. Es war warm. Nein, es war heiß und schon beim ersten kleinen Buckel zwischen Kaş und dem Big Pebble Beach (noch recht leer), waren wir schweißgebadet. Der beste Allgäuer von Allen stellte gleich mal auf 'SuKuHo' (SuperKurzHose) um, ich hatte eh schon so wenig an wie möglich.
Nach dem Abstieg zum Stand stiegen wir auf der gegenüberliegenden Seite zu einem kleinen Dorf auf und kamen danach in die Macchia. Kurz drauf waren wir im Gelände und wanderten auf einem schmalen Pfad nach Osten.
Der Pfad war gut ausgetreten, aber die Macchia war trotzdem wehrhaft und verkratzte uns gelegentlich die Waden. Wir stiegen langsam zu einem kleinen Übergang mit unserem ersten Sarkophag auf (den Blick auf den Zielstrand verpassten wir aber) und auf der Gegenseite relativ steil in ein kleines Tal hinab. Von da konnten wir schon die Bucht sehen, an der unser Strand sein sollte.
Wir stiegen die letzten Meter ab und staunten nicht schlecht, als sich der kleine Strand als vollständig bebaut heraus stellte. Rundherum waren Plattformen mit Liegen und Polstern drauf und Leitern dran gebaut worden, nur ganz am Anfang war ein kleines Stück Kiesstrand frei. Gegenüber waren ein Restaurant und ein Anleger für Boote. Wir dachten zunächst, dass sich ein Stück weiter ein 'freier' Strand befinden könnte, aber der Weg führte nur bis zum Restaurant.
Wir nahmen uns 2 freie Liegen (es war nicht viel los) und erwarteten, kurz drauf dafür zur Kasse gebeten zu werden. Aber es interessierte sich niemand für uns. Die Liegen standen da wirklich frei herum. Wer wollte, konnte bei einem Angestellten des Restaurants etwas bestellen, aber dazu musste man den jungen Mann aktiv heran winken.
Wir zogen uns um und gingen erst mal ins Wasser. Das Wasser war angenehm erfrischend, aber nicht im Geringsten kalt. Danach legten wir uns auf die weichen Liegen in den Halbschatten und genossen den Tag :-)
Nach einem zweiten Mal Schwimmen zogen wir uns wieder an und gingen um die Bucht herum ins kleine Restaurant auf der anderen Seite. Dort tranken wir etwas Kühles, aßen jeweils eine Kleinigkeit und schauten den Fischen zu, die sich von anderen Gästen füttern ließen. Auf der anderen Seite der Bucht betrachteten wir unseren Rückweg, der erst zu einem Höhlengrab, dann weiter durch die Steilwand führte.
Nach einem Frappé zum Abschluss machten wir uns auf den Rückweg. Nach dem kleinen Stand ging es nach links und relativ schnell steil hinauf. Nach nur einer kleinen Kletterstelle standen wir schon vor dem Felsengrab, das wir vom Restaurant aus gesehen hatten. Das Grab an sich war für ungeübte Augen unspektakulär, aber die Vorstellung, dass das Ding knapp 3000 Jahre alt war, die war schon beeindruckend!
Direkt nach dem Grab musste man auf einem schmalen Vorsprung 2 Meter über eine Steilstelle hinweg, weshalb die Tour im Rother-Führer als 'schwer' eingestuft war. Es war ein Seil gespannt, was gar nicht unangenehm war. Danach mussten wir noch über ein paar kleine Felsstufen hinauf und standen dann oberhalb der kleinen Felswand wieder in der Macchia.
Der Rückweg war dann lang (nicht wirklich aber gefühlt) und heiß. Als wir am Big Pebble Beach ankamen, überlegten wir kurz, ob wir ins Wasser gehen sollten, entschieden dann aber doch, direkt zum Hotelstrand zu weiter gehen. Bevor wir zu dem kamen, mussten wir aber noch den (kleinen) Hügel zwischen dem Strand und dem Hotel überwinden. Danach waren wir beide total verschwitzt und dehydriert.
Wir gingen direkt in die Hotel-Strandbar und setzten uns im Schatten vor den Ventilator. Dann bestellten wir uns große kühle Getränke und kühlten erst mal runter. Das Hotel stellt für den Hotelstrand Handtücher und Liegen. Wir nahmen uns Handtücher und Liegen und gingen nochmal ins Wasser. Dann war die Welt wieder in Ordnung und wir konnten gemütlich der Sonne zusehen, wie sie hinter der Halbinsel von Kaş unterging.
Als die Sonne weg war, gingen wir hoch (6 Stockwerke, das reichte locker für gleich wieder durchgeschwitzt sein). Ich ging duschen, der beste Allgäuer von Allen beschäftigte sich nochmal mit der Klimaanlage, denn es war so warm im Zimmer (ich hatte extra ein Meerblick-Zimmer bestellt, das nun entsprechend viel Sonne abbekam), dass wir da ganz bestimmt nicht würden schlafen können. Aber da war nichts zu regeln.
Ich hatte an der Bar gesehen, dass es an diesem Tag 'Grilled Fish' geben würde. Fisch finden wir beide toll, also gingen wir im Hotel essen. Das war wirklich ausgezeichnet: Suppe (brauche ich im Sommer aber echt nicht), ein reichhaltiges Salat-Buffet, den gegrillten Fisch, noch ein Hauptgericht und Beilagen und eine Dessert-Auswahl. Dazu sitzt man auf der Terrasse wirklich schön und ruhig.
Danach tranken wir noch ein Bier auf der Pool-Terrasse und gingen schlafen. Diese Nacht war es fast ruhig. Keine Party, aber gelegentlich knatterige Fischerboote und morgens halt der Muezzin.