EngelChronik 2014 - Korsika

Regen- und Reisetag

17.06.2014

Das Wetter gönnte uns gnädig ein trockenes Frühstück an unserem immer noch recht sumpfigen Platz. Während des Frühstücks konnten wir zusehen, wie die auf dem unteren Teil des Campingplatzes abgesoffenen Wohnmobile und Wohnwagen von einem alten rostigen Bagger, dessen Ketten erbärmlich quietschten, aus dem Sumpf gezogen wurde. Ohne Hilfe wäre keiner da wieder rausgekommen. Grad als wir mit dem Frühstück fertig waren, fing es an leicht zu tröpfeln. Dabei blieb es auch, bis wir zusammengepackt hatten und losgefahren waren.

Wir wollten zurück in den Norden, weil wir ja irgendwann in Île Rousse auf die Fähre mussten. Außerdem sind die Touren im Norden von wenigen Ausnahmen abgesehen die Interessanteren. Und weil Korsika Korsika ist, dauert es eine Weile, um von irgendwo nach irgendwo anders zu kommen. Insofern war es auch nicht weiter tragisch, dass es abwechselnd regnete und schüttete, während wir von Tizzano nach Propriano und dann weiter nach Ajaccio fuhren.

Dort schien sogar die Sonne. Nicht direkt in Ajaccio, aber draußen auf der Halbinsel über/hinter der Stadt. Dort wollten wir Mittag machen und uns die Füße vertreten. Wir hatten schon bessere Ideen, denn in Ajaccio landeten wir im ersten und einzigen Stau auf der Insel (nach Porto hätte es eine schöne Umleitung um die Stadt herum gegeben).

Schließlich waren wir durch und fuhren auf winzigen vielfach geflickten Sträßchen (die trotzdem beeindruckende Schlaglöcher hatten) nach Capo di Feno, wo man laut Karte einen Spaziergang machen konnte und wo es einen Sandstrand und eine Bar haben sollte. Wir setzten uns als erstes in die Bar, wo auf der Karte vor allem stand, was nicht gab. Was es gab war Kaffee. Ohne alles. Immerhin war der dann billig.

Wir nahmen also schwarzen Kaffee auf der Terrasse und betrachteten die beiden badenden Menschen am Strand, die sich fröstelnd vor dem Wind zu schützen versuchten. So richtig toll sah das nicht aus. Und auf den Spaziergang hatten wir dann eigentlich auch keine Lust. Dann lieber gleich Porto. Wir fuhren die winzige Schlagloch-Straße also wieder zurück nach Ajaccio und machten uns auf Stau gefasst.

Unser schlaues Navi leitet uns aber hervorragend um den Hafenbereich herum und wir kamen stau-frei auf die Straße nach Porto. Wo es umgehend derart zu schütten begann, dass die Scheibenwischer dem Wasser kaum gewachsen waren und die Straße sich zu einem reißenden Bach verwandelte. Ich fuhr 20 oder 30 km/h. Glücklicherweise ließ der Regen aber bald nach.

Zurück am Meer bei Tiuccia war es wieder trocken. Wir suchten einen Kiosk oder Imbiss, um etwas essen zu können, fanden aber nur 'richtige' Restaurants, die alle keine Kleinigkeiten anboten. Im Hafen von Sagone wurden wir dann in der Hafenbar endlich fündig. Dort gab es allerlei Snacks und auf der Tageskarte 'Moules frites'. Das war dann eines der fantastischsten Essen des gesamten Urlaubs, denn der Riesenberg Muscheln in weißer Knoblauch-Soße und die handgeschnitzten knusprigen Pommes dazu waren schlicht und ergreifend fantastisch. Und noch dazu - recht ungewöhnlich in Frankreich im Allgemeinen und in Korsika im Besonderen - richtig günstig.

Von Sagone nach Porto ist es nicht sehr weit, die Fahrt wurde aber durch den Stau in der Calanche, wo wir hinter einem Reisebus landeten, ein wenig verlängert. Wir checkten wieder am Camping Municipal Porto ein und gingen an den Strand. Es nieselte gelegentlich, war aber insgesamt warm und hin und wieder sogar sonnig. Abends gingen wir wieder in den 'Tour Genoise', wo wir diesmal die Karte korrekt lasen und das Fleisch bekamen, das wir erwartet hatten. Kein Entrecôte sondern Schweinekotelett.

Bilder:
Schon wieder Regen!   Der gastliche Strand vom Capo di Feno   Moules frites :-)   Wieder am Strand von Porto  

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