Geschreibsel

 

Dies ist mein Beitrag zu Annas Katzengeschichten Wettbewerb. Ich fürchte, das G'schichtle wird bei der Konkurenz nicht viele Chancen haben, aber es der olympische Gedanke, der mich treibt: Dabei sein ist alles!

Eines möchte ich aber noch erwähnen. All diese Katzen existieren tatsächlich und Ähnlichkeiten mit lebenden Katzen sind kein Zufall sondern volle Absicht ;-)

Cat TV

Von den vielen Katzen, die sich um unser Haus tummelten, war Lucky, die grau getigerte Hauskatze-Perser-Mischung, definitiv der faulste. Da er zugleich auch sehr groß und beeindruckend aussah, hatte er es nicht nötig, sich wegen irgendwas besonders anzustrengen.

Wenn er sich dem Futternapf am Eingang näherte, wichen die kleinen bunten Hauskatzen ehrfurchtsvoll zurück und für den Fall, dass tatsächlich mal der Louis, der unbestrittene Herrscher des Hinterhofs, auftauchte und Interesse am Napf bekundete, stolzierte Lucky würdevoll und betont lässig in eine andere Ecke des Hofs.

Lucky war die einzige Katze, die immer irgendwo um's Haus herum zu sehen war, schlafend oder faulenzend auf einem seiner vielen Lieblingsplätze. Dass auch er hin und wieder aktiv sein musste, wurde einem eigentlich nur dann klar, wenn mal wieder ein Geschenk in Form einer Maus oder eines Vogel vor der Tür lag.

Deswegen waren wir sehr erstaunt, als wir ihn im Frühjahr einmal kaum noch zu Gesicht bekamen. Ich hatte mich inzwischen schon so daran gewöhnt, irgendwo den wuscheligen Perser zu sehen, dass ich ihn direkt vermisste. Der Gedanke an den faulen Kater ließ mich nicht los. Wo konnte er sich nur herum treiben?

Ein paar Tage später kamen wir von einem Spaziergang um unseren Weiher herum zurück. Als wir uns unserem Haus näherten brach plötzlich mein Freund in schallendes Gelächter aus. So sehr, dass er sich mir nur noch japsend mitteilen konnte: "Guck mal ... da oben ..." Verwirrt blickte ich um mich. Dann konnte auch ich mir das Grinsen nicht mehr verkeifen.

Hoch oben in der grossen Buche vor unserem Haus saß unser großer fauler grauer Kater ... und schaute TV. Er saß auf einem Ast direkt vor dem Starenkasten, in den er mit seinen dicken Pfoten nicht hineinlangen konnte, und starrte gebannt ins Innere, wo die jungen Vögelchen nach Nahrung piepsten.

Bis die kleinen Stare flügge wurden, verbrachte Lucky jeden Tag etwas Zeit vor seinem Fernseher. Ich weiß nicht, wie es die Starenmutter trotz des pelzigen Hindernisses schaffte, ihre Jungen groß zu ziehen, doch eines Tages war Lucky wieder auf seinen üblichen Plätzen im Hof zu finden und das Piepsen aus dem Kasten hatte aufgehört.

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