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Teil 6

Am nächsten Tag, einem Sonntag, mussten wir erst mal eine Irrfahrt durch Porto machen. Die Batterien meines DigiDings hatten mich am Vorabend beim Schlafengehen der Sonne verlassen. Ich brauchte unbedingt neue, Sonntag oder nicht. Der letzte aller möglichen Souveniershops hatte dann welche (zu einem horrenden Preis natürlich). Beruhigt konnte ich mich auf den Weg in die Calanche machen.
 
Les Calanches Natürlich stand erst mal die übliche morgendliche Steigung von etwa 400 Höhenmetern an. Doch die war sehr gemässigt auf rund 8 Kilometer verteilt und deswegen kamen wir relativ ungestresst bei den roten Felsen an.
 
Die Calanche ist ein Gebiet von roten abstrus ausgewaschenen Felsen, die steil ins Meer abfallen und alle möglichen und unmöglichen Formen haben. Es ist eine DER Attraktionen der korsischen Westküste und entsprechend besucht. In der guten Stunde, in der wir uns dort aufhielten, fuhren drei Busse und unendlich viele Autos die schmale Strasse entlang. Dabei war doch Vor-Vor-Vor-Saison. Zur Hauptsaison vermute ich kilometerlange Staus zwischen Porto und Piana.
 
Nach der Calanche waren es nur noch wenige Meter bis zur eigentlichen Passhöhe und es folgte mal wieder eine lange Abfahrt. Ausnahmsweise war hier die Strasse einmal gut ausgebaut und so konnten wir ohne zu bremsen bis nach unten sausen. Wir waren so schnell, dass sich keiner traute, uns zu überholen, aber wir waren natürlich langsamer als ein Auto fahren würde und so hatte sich ein kleiner Stau hinter uns gebildet, als wir unten ankamen ;-)
 
Eine Brücke Genau zur Mittagszeit erreichten wir Cargese, wo eine Pizzeria gar so verlockend am Orsteingang stand. Obwohl wir nicht das Gefühl hatten, uns unser Mittagessen schon 'verdient' zu haben, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen und kehrten ein.
 
Auf den ersten Kilometern nach der Pause rächte sich das mit fürchterlich müden Beinen, doch nach einer Weile kapierten die unwilligen Extremitäten, dass wir es durchaus ernst meinten mit der Radlerei. Die Stasse wand sich in sanftem Auf- und Ab die Küste entlang und brachte uns unspektakulär aber relativ gemütlich nach Savone, einem typischen Badeort an einem ewig langen Sandstrand.
 
Hier war deutlich zu sehen, dass die eigentliche Saison noch lange nicht in Sicht war. Der ganze Ort schien ausgestorben zu sein. Dort wollten wir nicht bleiben. Ausserdem hatte sich die Sonne verzogen, so dass uns nicht mal der lange weisse Sandstrand zum Baden einlud (wir erklärten Ralles Sonnenbrand nun per Definition verheilt).
 
So radelten wir nochmal rund 10 Kilometer an dem langen Stand entlang, bis wir nach Tiuccia kamen. Das war der letzte Ort vor dem Pass nach Ajaccio rüber und das wollten wir uns dann doch für den nächsten Tag aufsparen. Die Sonne hatte auch ein Einsehen und zeigte sich wieder. Wir suchten uns ein Hotel (ganz ohne Stern und ziemlich ... hmm, verkommen) und verzogen uns an den erstaunlich schönen Stand.
 
Das war ein Strand aus kleinen goldbraunen Kieseln in einer geschützten Bucht, Was wir beide kaum noch für möglich gehalten hätten traf ein: Wir badeten in der Sonne und im Meer und genossen die beiden Stunden am Strand immens. :-) Zwischen den kleinen Kieseln fanden sich winzig kleine Schnecken in verschiedenen Formen, die wir sogleich unserer Muschelsammlung einverleiben wollten. Ich gab allerdings die Sammelei recht bald auf, denn ich entdeckte ausser ein paar Zufallstreffern nichts. Der Ralle dagegen fand erstaunlich viele der kleinen Seeschnecken.
 
Unser Hotel überraschte uns am Abend dann mit einem erstaunlich guten (und günstigen) Abendessen. Es gab Salat, eine phantastisch gute Forelle und Nachtisch (Mousse au Chocolat für mich, korsischen Käse für den Herrn). Nach dem runtergekommenen Zimmer hatten wir trotz des liebevoll mit Kitsch geschmückten Restaurants nicht allzuviel erwartet. Der Rose allerdings, der uns dazu gereicht wurde, spottete jeder Beschreibung :-(

 
Teil 7 ...
 
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