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Teil 3

Am nächsten Tag nahmen wir uns vor, nicht so viel zu radeln. Schliesslich wollten wir Urlaub machen. Der Tag fing gemütlich aber eiskalt an. Als erstes standen 200 Höhenmeter Abfahrt an. Die Sonne hatte es aber noch nicht geschafft, ihre wärmenden Strahlen bis hinter die steilen Felsen der Westküste zu schicken und so schlotterten wir beide fast, als wir unten am Meer ankamen. Bei der folgenden sonnigen Steigung war das aber gleich wieder vergessen.
 
Wir passierten viele Weingüter der Domaine Patrimonio und diskutierten, wie wir wohl unseren Weinkauf bewerkstelligen würden. Allzuviele Weingüter würden wir nicht zur Weinprobe abfahren können ... jedenfalls nicht mit dem Auto ;-)
 
Die bepackten Räder Nach Patrimonio stand unser erster 'richtiger' Pass vor uns. Gut 500 Höhenmeter Steigung. Klar, dass es inzwischen fast Mittag war. Klar auch, dass die Sonne grade voll da war. Die leise Brise, die bei der morgendlichen Abfahrt noch schrecklich unangenehm gewesen war, tat hier richtig gut.
 
Rund 100 Höhenmeter vor der Passhöhe bekam ich mein 'Hungerloch'. Wenn ich nicht gut gefüttert werde, geht mein Motor nicht gut. In diesem Fall allerdings schaffte ich es immerhin noch bis zum Pass, wenn auch recht mühsam, bevor ich fast vom Rad fiel und Treibstoff brauchte.
 
San Michele Nach der Brotzeit ging's locker bergab ins nächste Dorf, wo wir uns Kaffee gönnten und die weitere Route besprachen. Geplant hatte ich ja, danach ins Bergland zu verschwinden. Viele Blicke in die wolkenverhangenen Berge und auf die in der Sonne leuchtende Küste stimmten uns nachdenklich. Nach einigem Hin-und Her beschlossen wir, umzudisponieren. Wir wollten uns hauptsächlich entlang der Küste bewegen und nur Abstecher in die Berge machen.
 
Das allerdings machte aus dieser Etappe schon wieder so einen mega-langen Tag mit endlos vielen Höhenmetern. Ich wollte nämlich unbedingt dieses berühmte Kirchlein San Michele besuchen. Die kleine Kapelle fand ich dann etwas zwar nett aber enttäuschend, weil irgendwie 'langweilig'. Kunsthistorisch mag das Ding ja wertvoll sein, aber mir gefiel sie nicht besonders gut.
 
Eine romantische Gumpe Aber die lange Etappe entlang der Berge bis nach St. Florent war landschaftlich wunderschön und alle Mühen wert. Steile Waldhänge wechselten mit tiefen Schluchten und romantischen Wasserläufen. Zwischendrin lagen kleine enge Dörfer, die samt und sonders auf die unzugänglichsten Felsspitzen gebaut waren. 3 Stunden lang kam ein wunderschöner Ausblick nach dem nächsten, so dass man kaum noch wusste, wo genau es denn nun am schönsten gewesen war.
 
Als wir ziemlich geschafft gegen 18.30h St. Florent am Golfe du St. Florent erreichten, war unsere Etappe beinahe so lang wie vom Vortag und wir konnten beide kaum noch auf den Sätteln sitzen. Wir nahmen das erstbeste Hotel, duschten und untersuchten unsere Blessuren. Beide waren wir wund, allerdings noch ohne offene Stellen.
 
Beim Abendessen (Meeressen natürlich :-)) in einem sehr guten Restaurant, das wunderschön in ein altes Kellergewölbe gebaut war, brauchten wir nicht lange um uns darauf zu einigen, aus dem nächsten Tag einen Badetag zu machen. Wir hofften auf schönes Wetter ...
 

 
Teil 4 ...
 
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